8. März 2008

Der Schneeregen ist verflogen, der Wind macht eine Pause: Die diesjährige Frauendemo anlässlich des Internationalen Frauentages stand unter dem Schutz einer freundlichen Wettergöttin: Um 14.00 Uhr trafen sich Feministinnen verschiedenster Gruppierungen beim Wiener Westbahnhof, um vor der Demo durch die Wiener Mariahilferstraße - Wiens größter Einkaufsstraße - den Performances und Reden zu lauschen.
Foto: diestandard.at/Freudenschuss

"Kommen Sie zurück in die Kette!"

Die Sozialistische Linkspartei (SLP) inszenierte das prekäre Los von Frauen am Arbeitsmarkt. Beim AMS erhalten sie nur die sexistische Formel als Rat: "LMA - Lächle mehr als andere!"
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"Allein kommen Sie viel weiter!"

Glücklicherweise endet das Lehrstück mit der Solidarisierung der Arbeiterinnen, AMS-Agentinnen und zuständige Minister können der Revolte nur hilflos zusehen.
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Mehr Rechte für Sexarbeiterinnen

Die NGO Lefö mit Sitz in Wien wies in ihrem Redebeitrag einmal mehr darauf hin, dass migrantische SexarbeiterInnen doppelt diskriminiert sind: Einmal durch die Kriminalisierung von Sexarbeit, und zum zweiten wegen der repressiven Fremden- und Migrationsgesetze in Österreich.
Weitere Rednerinnen am Europaplatz waren die Schwarze Frauen Community sowie die Gruppe der "Anti-Abtreibungsgegnerinnen".
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Gegen 15.30 Uhr Nachmittag setzte sich der Zug dann in Richtung Mariahilfer Straße in Bewegung. Schätzungen zufolge schlossen sich um die 1000 Frauen der Demo an.
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Nieder mit den Kompromissen

Hier wurde die Hamburger Musikerin Bernadette La Hengst ("Die Braut haut ins Auge") zitiert - wenngleich sie sicher "Gedanken" im Kopf hatte.
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Warum geht Frau auf die Frauendemo?

"Um das politische Gewissen zu beruhigen", meint diese Teilnehmerin.
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Weltbewohnerinnen

Zwei fröhliche Exemplare davon ...
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... und noch eines.
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Aus dem Demo-Aufruf:

"Das Patriarchat nimmt uns Frauen die Freiheit. Nur anders als früher zeigen sich die patriarchalen Strukturen jetzt subtiler. Der Emanzipationsmythos, der dir sagt, frau kann eigentlich eh machen was sie will, Gleichberechtigung sei erreicht und jede Frau für ihr eigenes Schicksal alleine verantwortlich."
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"'Emanzipiert' leben heißt, machen was ich will, ohne den 'Willen' zu hinterfragen. Emanzipiert leben heißt, an Spitzenpositionen an der Unterdrückung anderer beteiligt sein zu können. Emanzipiert leben heißt sich für die eigene Unterdrückung zu entscheiden. Emanzipiert leben heißt Feminismus ist out."
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"Feministin sein heißt auf die 'Zuckerln' des Patriarchats und die männliche Anerkennung zu scheißen. Feministin sein heißt sich nicht bloß mit dem Patriarchat zu arrangieren, sondern System und Zusammenhänge zu erkennen und die Entscheidung, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Feminismus ist lebendig."
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Schwierige Frage

"Zu komplex" ist die Frage, warum sie auf die Frauendemo gehe, meint diese junge Mutter.
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Lena (li.) will den Frauentag nicht zum besseren Muttertag verkommen lassen: "Blumengeschäfte bieten heute Sonderangebote an, das kann es nicht sein."
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Dank an die Oma ...

... weil sie bei Sozialabbau helfend einspringt.
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Gegen Regen gewappnet

Die Regenschirme von Lefö prägten das Bild.
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Handfeste Accessoires ...

... gegen Vergewaltiger.
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Der Zug führte durch den 6. Bezirk ...
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... und weiter in Richtung Karlsplatz/Oper, wo die Abschlusskundgebung stattfand.
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Ein umfassendes "Daumen nach oben" am Frauentag in Wien!

Text und Fotos: Ina Freudenschuß

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