Wien - Mehr Frauen ins Erwerbsleben bringen will Frauenministerin Bures. Zu diesem Zweck soll "noch in dieser Legislaturperiode" die Wirtschaftsförderung an frauenfördernde Maßnahmen in Unternehmen gekoppelt werden. Verpflichtende Quoten in Aufsichtsräten werden von ihr befürwortet, angehen möchte sie diese aber erst später, so Bures anlässlich des Internationalen Frauentages kommenden Samstag.

"Ich bin nicht dafür, etwas zu versprechen, was man dann nicht halten kann", meinte die Frauenministerin nach einem konkreten Zeitplan für die Einführung von Quotenregelungen in Privatunternehmen gefragt. Zunächst gelte es, das entsprechende Bewusstsein in der Wirtschaft zu schaffen und sie für die Umsetzung von neuen Förderkriterien zu gewinnen, betonte die Ministerin. Schließlich bringe ein höherer Frauenanteil den Firmen auch wirtschaftlichen Mehrwert, sagte sie. Ein fixes Datum wollte Bures allerdings für keine der beiden Maßnahmen nennen. Bei der Forschungsförderung werde es bis zum Herbst" die Definition konkreter Projekte" geben, hieß es.

Frauenfreundlichere Arbeitsplätze

Das Ziel der Verknüpfung von Förderungen an frauenfördernde Maßnahmen ist es, einen Anreiz zu schaffen, dass Arbeitsplätze frauenfreundlicher gestalten werden. Nach Bures Vorstellungen sollen die Unternehmen ab einer bestimmten Größe jährlich Daten über Einkommen, Arbeitszeit und Weiterbildungsangebote vorlegen müssen. Diese könnten dann als Grundlage für die Verteilung der Fördermittel dienen.

Den Sinn des Frauentages bezweifelt Bures naturgemäß nicht. Es gehe dabei darum, auf die anhaltenden Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern aufmerksam zu machen. Als Fortschritt seit dem letzten Gedenktag verwies Bures auf den Ausbau von Gewaltschutzzentren. Am 8.März wird der internationale Frauentag gefeiert. Das Datum fällt dieses Jahr auf einen Samstag, daher werden zahlreiche Veranstaltungen zum Thema bereits auf die Tage davor vorgezogen werden. (APA)