Die französische kommunistische Tageszeitung "L'Humanite'" organisiert anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens die "Spendensammlung des Jahrhunderts", um ihre finanziellen Schwierigkeiten zu überwinden. Dies gab Chefredakteur Patrick Le Hyaric bekannt. Das Blatt war am 18. April 1904 vom 1914 ermordeten französischen Pazifisten und Linkspolitiker Jean Jaures gegründet worden.

"Um 'L'Humanite' vor dem tödlichen Fallbein der Guillotine seines Defizits zu schützen und und ihre Zukunft zu sichern" ruft Le Hyaric alle Leser zu einer "breiten Mobilisierung" auf. Nach Angaben der französischen Kommunistischen Partei (PCF) verzeichnet die Tageszeitung trotz der "strengen Anwendung" eines Sanierungsplanes ein "Besorgnis erregendes Defizit" von 1,8 Millionen Euro. "L'Humanite" benötige außer den Finanzmitteln auch eine "beträchtliche Zunahme ihres Vertriebs", betonte Le Hyaric.

Das Blatt verkauft sich gegenwärtig in 46.000 Exemplaren. Durch einen 2001 beschlossenen Sozialplan, der den Abbau von 80 Posten zur Folge hatte, und durch die Reduktion der Seitenanzahl von 28 auf 24 konnten laut Geschäftsführung 4,5 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden.

Der Chefredakteur hat auch angekündigt, dass sowohl "L'Humanite" als auch die Wochenendausgabe "L'Humanite' Hebdo" bereits in den nächsten Wochen in einer neuen Aufmachung erscheinen werde. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Tageszeitung sind dieses Jahr auch eine ganze Reihe von Festveranstaltungen geplant. Den Auftakt bildet am 24. Mai in Paris die zweite Ausgabe der Tagung "Assises de L'Humanite". (APA)