Eine Frau, die menstruiert, darf den Heiligen Koran nicht anfassen. Das ist einer der Gründe, warum das Amt des "Standesbeamten" im Islam ein Männerberuf sein muss.

Muss? "Um zwei Menschen zu verheiraten, muss ich den Koran nicht anfassen", erklärt eine, die es wissen muss, dem Spiegel Online. Dieser berichtet über die 32-jährige promovierte Juristin Amal Soliman, die sich trotz aller Widerstände - und die sind beachtlich - von ihrem Wunsch, "Ma'zoun" zu werden, nicht hat abbringen lasen. "Der Ma'zoun ist kein religiöses Amt", erklärt Soliman in der Reportage. "Nur, weil die Menschen im Fernsehen immer einen Mann als Ma'zoun sehen, der möglicherweise auch noch ein Scheich ist, denken sie fälschlicherweise, dass dies so sein muss."

Mit dem ägyptische Großmufti Scheich Ali Guomaa sieht dies die höchste religiöse Instanz im Land ebenso: Er hat in einer Fatwa den Beruf für Frauen geöffnet - was einem Durchbruch in frauenrechtlichen Angelegenheiten gleichkommen könnte. Das Thema wurde davor einige Jahre ergebnislos diskutiert. (red)