- Thomas Barmüller, Geschäftsführer des Forum Mobilkommunikation, kritisiert einen Bericht des ORF. wien.orf.at hatte berichtet, dass in Wien in den nächsten zwei Jahren 1.000 neue Handymasten errichtet würden und es laut Umweltanwaltschaft keine Strahlungs-Grenzwerte gäbe. Im Gegensatz zu den gegenwärtigen Befürchtungen der Wiener Umweltanwaltschaft sieht Barmüller keinen Wildwuchs bei Handymasten im Zuge des UMTS-Ausbaus. "Die Errichtung von Mobilfunknetzen unterliegt zahlreichen Regelungen und gesetzlichen Vorschriften", so Barmüller gegenüber pressetext.austria. Die immer wieder in den Medien kolportierten 1.000 zusätzlichen Sendeanlangen für UMTS sind aus der Luft gegriffen, meinte Barmüller weiter.

"Wien ist bereits von den vier bestehenden Betreibern intensiv ausgebaut"

Neben den Bauvorschriften begrenzen Regelungen für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung sowie den Schutz des Ortsbildes die Errichtung von Sendeanlagen, so Barmüller. Die Mobilfunkanbieter selbst sind daran interessiert, ihre bestehenden Anlagen in Wien zu nutzen. "Wien ist bereits von den vier bestehenden Betreibern intensiv ausgebaut", so der Geschäftsführer des Forums Mobilkommunikation. "Nur wo die Erweiterung der Sendeanlagen aus statischen Gründen oder wegen dem Schutz des Ortsbildes nicht möglich ist, werden neue UMTS-Sendeanlagen errichtet." In Wien sind zurzeit 2.572 Sendestationen installiert. In dieser Zahl sind allerdings auch so genannte Mikro-Zellen, die Gebiete mit besonders hohem Sendeaufkommen abdecken, enthalten.

Bei der Belastung durch die Funkstrahlen hat Österreich die Grenzwerte der EU sowie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) übernommen. Sie enthalten bereits einen hohen Sicherheitsfaktor und legen die Leistungsflussdichte pro Quadratmeter fest. Der Wert für UMTS liegt bei zehn Watt, neun Watt bei GSM-1800 und 4,5 Watt bei GSM-900. Das FMK beruft sich in diesem Zusammenhang auf Studien der deutschen Strahlenschutzkommission, Forschungen der EU und WHO sowie des des deutschen Verbandes für Elektrotechnik.

Vorsorge

"Wir wollen die Technologie nicht schlecht machen", erklärte Alfred Brezansky von der Wiener Umweltanwaltschaft dagegen gegenüber pressetext.austria. Er fordert vielmehr eine umfassende Information und eine Parteienstellung für die Anrainer von Sendeanlagen. Zusätzlich wünscht er sich aus Gründen eines "vorsorglichen Gesundheitsschutzes" eine weitere Absenkung der Grenzwerte im Rahmen eines einheitlichen Bundesgesetzes.(pte)