Wien - Mit den Milzbrand-Anschlägen in den USA hat sich das Leben der Rockband Anthrax bekanntlich geändert. Scott Ian, Gitarrist und Gründungsmitglied, ärgert diese "unerfreuliche Promotion" noch immer: "Unser Name wurde uns genommen! Wir wussten überhaupt nicht, wie wir reagieren sollten. Es war ja noch keine andere Band in so einer Situation. [...] Zum Glück haben die Anschläge aufgehört. Sollten sie wieder losgehen - keine Ahnung, was wir dann tun. Ein Journalist hat geschrieben: 'Zum Glück heißen die Sporen nicht Bon Jovi.' Diese Art von Humor hat uns in dieser bösen Sache etwas geholfen."

Mit dem am 24. Februar erscheinenden Album "We've Come For You All" wollen die Amerikaner wieder mit Musik Schlagzeilen machen. "Man kann nicht von einer Pause sprechen, weil wir mit anderen Projekten beschäftigt waren. Aber ein Jahr lang Abstand von der Band zu nehmen, hat sicher nicht geschadet", sagte Ian.

Ihre Erfahrungen mit dem Anthrax-Terror hat die Band nicht in den Texten verarbeitet, wohl aber die Anschläge vom 11. September. "Wir haben keine großen Botschaften - und schon gar keine Predigten. Aber wir bringen unsere Emotionen ein." Stellungnahmen zu aktuellen politischen Ereignissen scheut Scott Ian deshalb nicht: "Ich will keinen Krieg! Es steht nicht jeder Amerikaner hinter Bush! Das wird nur so in den Medien dargestellt. Ich sage, was ich mir denke. Und ich kenne niemandem in meinem Umfeld, der einen Krieg will." (APA)