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Jutta Gebert und Beppo Harrach

Foto: APA/ GEPA pictures / DANIEL RAUNIG

Graz - Im Grazer Straflandesgericht wurde am Mittwoch der Rallyefahrer Ernst "Beppo" Harrach vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung freigesprochen. Ihm war angelastet worden, bei einem Rennen im Mai 2002 in der Oststeiermark den Tod seiner Beifahrerin Jutta Gebert (34) mitverschuldet zu haben.

Der Staatsanwalt warf dem Rennsportler vor, zu schnell für sein Können und die Straßenverhältnisse gefahren zu sein. Doch Richter Gernot Patzak entschied, es sei kein "objektiv sorgfaltswidriges Verhalten" festzustellen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Harrach war am 25. Mai bei der Bosch-Rallye, einem Lauf zur österreichischen Meisterschaft, in einem schnellen Waldstück mit seinem Mitsubishi von der Strecke abgekommen, das Auto prallte auf der Beifahrerseite gegen einen Baum. Während Harrach mit leichten Verletzungen davon-gekommen war, erlag die Ko-Pilotin ihren Verletzungen.

Sportunfall

"Ich habe einen sehr wertvollen Menschen verloren, aber es war ein Sportunfall", betonte Harrach. Das Argument, dass Jutta Gebert um die Gefahren gewusst und eine Verzichtserklärung für etwaige Unfälle unterschrieben hatte, ließ der Ankläger aber nicht gelten. "Das Leben ist nicht disponabel. Er hat die Frau getötet, und er ist dafür haftbar", erklärte er dezidiert. Harrachs Anwalt Gerald Ruhri sagte, ein Schuldspruch würde das Ende des Rallyesports bedeuten. Darauf Staatsanwalt Johannes Winklhofer: "Das ist mir so was von wurscht." Er kündigte Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde an. Nun liegt es beim Oberlandesgericht, das Urteil zu bestätigen oder den Fall nochmals aufzurollen.

Vier tödliche Unfälle in den vergangenen Jahren

In den vergangenen fünf Jahren gab es vier tödliche Unfälle im österreichischen Rallyesport: 1998 waren die Deutschen Rüdiger und Olaf Süß bei der Pyhrn-Eisenwurzen-Rallye sowie die Österreicher Berhard Geramb und Christian Neuhold bei der Steiermark-Rallye ums Leben gekommen. Im September 2000 verunglückte der Steirer Herbert Lettner bei der Forstinger-Rallye im Burgenland tödlich. (APA, red, DRR STANDARD Printausgabe 6.2.2003)