Die unendliche Geschichte um die Pleite des deutschen Sportportals Sportgate.de geht in die nächste Runde. Ex-Tennisstar Boris Becker und Pixelpark-Gründer Paulus Neef, die beide an dem Portal beteiligt waren, drohen neue Klagen in Millionenhöhe, berichtet die Wirtschaftswoche am Mittwoch vorab. Nachdem der Versuch einer außergerichtlichen Einigung mit Neef in der vergangenen Woche gescheitert ist, hat Insolvenzverwalter Hartwig Albers angekündigt diesen auf 1,7 Mio. Euro zu verklagen. Becker droht das selbe Schicksal.

Witz

Beide hatten das Internetportal Sportgate mitgegründet und zugesichert, bei Schwierigkeiten jeweils 1,5 Mio. Euro nachzuschießen. Die Summe wurde allerdings nie bereitgestellt. Der ehemalige Sportgate-Vorstandschef Helmut Thoma hatte nach dem Konkurs im Juni 2001 die Vorwürfe Beckers, er, Thoma, sei für das Scheitern des Sportportals verantwortlich, als "Witz" zurückgewiesen. Im Herbst 2002 waren die Klagen gegen Becker und Neef gescheitert, weil das Landgericht München den Antrag des insolventen Unternehmens auf Prozesskostenhilfe abgelehnt hatte. Inzwischen fand Albers einen Geldgeber, der den neuen Prozess vorfinanziert.

Ablöse

Für Pixelpark-Gründer Neef bedeutet dies nun den zweiten Rückschlag innerhalb weniger Wochen. In der letzten Pixelpark-Aufsichtsratssitzung wurde er als Vorstand des finanziell angeschlagenen Multimedia-Dienstleisters abgelöst. (pte)