Bild nicht mehr verfügbar.

Bau des unterirdischen Atommüllendlagers bei Salzgitter (D) 1999

Foto: APA/dpa/Jensen

Brüssel - Europa ist auf gutem Wege, um in absehbarer Zeit Atommüll unterirdisch endlagern zu können, glauben die EU-Kommissare Loyola de Palacio (Energie) und Philippe Busquin (Forschung). Sie besuchten das EU-Forschungszentrum für die Lagerung von radioaktivem Abfall im belgischen Mol. Die beiden Kommissare sehen laut einer gemeinsamen Pressemitteilung vom Mittwoch "positive Signale, dass sich die europäische Nuklearindustrie und die nationalen Agenturen auf eine langfristige sichere Lagerung von verbrauchten Brennstäben und hochgradigem Abfall vorbereiten".

In Mol forsche man an der "nuklearen Verbrennung" oder "Transmutation", mit der die Abfallmenge stark reduziert werden könnte. "Die Technik für Abfalllagerung ist gut entwickelt und die Sicherheit über die nötigen sehr langen Zeiträume kann nachgewiesen werden", fasst Busquin seine Erkenntnisse zusammen. Das sei möglich, weil "der Abfall stabil ist und in lange haltbare Behälter gepackt wird, die in einer tiefen, gut definierten, stabilen Umgebung gelagert werden".

Rasche Suche nach sicheren und langfristigen Lösungen für Endlagerung

Die Öffentlichkeit erwarte rasche Entscheidungen über den Umgang mit Nuklearabfall, so Palacio. Die Politik müsse ihre Verantwortung wahrnehmen und sichere, langfristige Lösungen suchen. Allerdings müssten Entscheidungen transparent sein und in einem zeitlich abschätzbaren Rahmen fallen. Zwar sei die Lagerung in tiefen Schichten die "beste bekannte Lösung", es gebe aber noch keine Lagerstätte in der EU, "obwohl es in manchen Ländern gute Fortschritte in diese Richtung gibt".

Das größte Hindernis für die Endlagerung sei das Fehlen politischer Initiativen, meint Palacio. "Die Zeit für die Umsetzung ist für die Mitgliedsländer gekommen." Das sei die zentrale Aussage der jüngsten EU-Gesetzesvorschläge zur Lagerung von Atommüll. (APA)