Wien - Jedem Haushalt standen im Jahr 2002 durchschnittlich 29.850 Euro für den privaten Konsum zur Verfügung. Das entspricht gegenüber 2001 einem minimalen Plus von 0,4 Prozent. Für einzelne Bevölkerungsschichten habe die Wirtschaftsentwicklung sogar Einkommenseinbußen zur Folge gehabt, ergab die RegioPlan-Studie.

Mehr als die Hälfte des Geldes wurde für Essen, Wohnen, Auto und Telefon ausgegeben. Überdurchschnittlich gestiegen sind die Ausgaben fürs Wohnen, die Gesundheitspflege sowie für Bildung und Erholung. Mehr als 22 Prozent der Haushaltsausgaben entfallen auf Wohnung und Energie. "Diese Fixkosten stehen dem Handel nicht unmittelbar zur Verfügung", sagt Michael Braun von RegioPlan.

Unterdurchschnittlich gestiegen sind dagegen die Bereiche Tabakwaren, Einrichtung, Körperpflege und Verkehr/Kommunikation. Das wiederum sind jene Bereiche, die den Handel sehr wohl direkt betreffen.

Essen und Trinken an der Spitze

Am meisten geben die Österreicher immer noch für Essen und Trinken aus, auch wenn diese Ausgaben seit Jahren leicht abnehmen. Großer Gewinner im Fleischbereich war im Vorjahr das Geflügel. Das Plus von 18 Prozent ging vor allem zulasten von Rindfleisch, das ein Minus von zehn Prozent verzeichnete.

Stark gestiegen sind die Ausgaben für Rezeptgebühren (plus 17,5 Prozent) und Arztkosten (zwölf Prozent). Auch für das Ausleihen von Sportgeräten (18 Prozent) und die Benützung von Sportanlagen (15 Prozent) griffen die Österreicher tiefer in die Tasche.

Auto bleibt "heilige Kuh"

Das Auto bleibt die "heilige Kuh" der Österreicher. Für Kfz-Zubehör wird nämlich doppelt so viel ausgegeben wie für "klassische" Spielwaren, also etwa Kinderspielzeug, Plüschtiere oder Gesellschaftsspiele. Spielwaren anderer Art boomen dagegen: Laut RegioPlan geben die Österreicher mit rund 40 Euro nämlich mittlerweile bereits viermal so viel Geld für Erotikartikel aus wie für Reiseführer oder Bildbände.

Auch Naschkatzen sind auf dem Vormarsch: Mit 300 Euro wird für Süßwaren doppelt so viel ausgegeben wie für Bier, ergab die RegioPlan-Studie. Frauen lassen sich ihre Schön-heit wie gehabt mehr kosten: Für Damenfriseure gibt der durchschnittliche Haushalt mit 250 Euro fünfmal so viel Geld aus wie für Herren- und Kinderfriseur zusammen. (Robert Zwickelsdorfer, DER STANDARD, Printausgabe 6.2.2003)