United Devices, IBM, EvotecOAI und der Software-Entwickler Accelrys unterstützen das US-Verteidigungsministerium im Kampf gegen Pocken. Die tödliche Krankheit wurde zwar 1980 ausgerottet, es wird aber befürchtet, dass es durch Bioterror wieder auftauchen könnte. Das heute, Mittwoch, von United Devices vorgestellte Forschungsprojekt wird mit Unterstützung von mehr als zwei Millionen PCs der Oxford University auf der Suche nach einer Pocken-Behandlung unter die Arme greifen. Kooperative PC-User können sich die Software auf der Website http://www.grid.org/home.htm downloaden.

Forschung

Das Forschungsprojekt "Smallpox Research Grid Project" ist das jüngste Beispiel des so genannten Grid Computing ("verteiltes Rechnen"), bei der Rechen- und Speicherressourcen einzelner Computer effizient genutzt werden. PC-User stellen dabei ihre Computer in Leerlaufzeiten zur Berechnung von Daten zur Verfügung. In diesem Fall werden in dieser Zeit Moleküle im Kontext mit Pocken analysiert. Mit der großen Menge an beteiligten Computern erfolgt ein Screening nach chemischen Bestandteilen, die das Pockenvirus behindern. Die Substanz soll dann als potenzielles Mittel gegen Pocken getestet werden. Insgesamt scannen die britischen Forscher 35 Millionen kleine Moleküle, um zu sehen, ob sie im Virus präsente Proteine blockieren und damit funktionslos machen. Der Fokus liegt auf einem Schlüsselenzym, das das Virus zur Replikation verwendet. Durch einen Angriff auf diese "Archilles-Ferse" könnte die Vermehrung des Virus im Körper aufgehalten werden.

Erfahrungen

Die Oxford University hat bereits Erfahrung mit Grid Computing. In ähnlichen Projekten suchten die Forscher nach Molekülen im Kontext mit Anthrax und Krebs. Den Start machte ursprünglich SETI@home , ein wissenschaftliches Experiment, das mit dem Internet verbundene Computer zu einer Suche nach außerirdischer Intelligenz (SETI) nutzt. Dabei wird ein frei erhältliches Programm abgearbeitet, welches Daten eines Radioteleskops herunterlädt und analysiert. (pte)