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Gasmaskenausgabe in der Beduinenstadt Tel Sheva

Foto: REUTERS/Alberto Denkberg

Jerusalem - Israel weigert sich, die rund drei Millionen Menschen in den besetzten Palästinensergebieten mit Gasmasken für einen möglichen irakischen Raketenangriff auszustatten. Dies berichtete am Dienstag die Tageszeitung "Yediot Aharonot". Danach haben in den vergangenen Monaten Gespräche zwischen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und Regierungsvertretern stattgefunden, die jedoch zu keinem Ergebnis geführt hatten. In Israel werden alle Einwohner, auch Ausländer, wegen der möglichen Bedrohung durch Bagdad derzeit mit Gasmasken ausgerüstet.

Das IKRK ist der Ansicht, dass Israel als Besatzungsmacht in den Palästinensischen Autonomiegebieten nach der 4. Genfer Konvention für die Sicherheit der unter ihrer Besatzung stehenden Bevölkerung sorgen muss. Dies bestätigte am Dienstag der IKRK-Sprecher Uriel Massad. Israel wiederum vertritt die Auffassung, dass die dicht bevölkerten Palästinensergebiete nach internationalem Recht nicht besetzt sind.

Nach dem Abkommen von Oslo 1993 ist die Autonomiebehörde für die Bevölkerung in den von den Palästinensern offiziell verwalteten Gebieten "A" und "B" zuständig, die rund 42 Prozent des Westjordanlandes umfassen. Das IKRK ist der Auffassung, dass Israel wegen der Besetzung und Belagerung der palästinensischen Bevölkerungszentren im Westjordanland für die Menschen in diesen Gebieten verantwortlich ist.

Israel bestreitet, dass die Gebiete nach dem Buchstaben des Völkerrechtes "besetzt" sind. Nach Angaben eines Armeesprechers ist die Armee lediglich bereit, Gasmasken an die Palästinenser in den vollständig von Israel kontrollierten Gebieten zu verteilen. (APA/dpa)