Frankfurt/Main - Die deutsche Schriftstellerin, Cartoonistin und Sozialwissenschafterin Eva Heller ist im Alter von 59 Jahren gestorben. Der Frankfurter Hauptfriedhof bestätigte am Dienstag auf Anfrage die Beerdigung, der genaue Todeszeitpunkt wurde nicht genannt. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte am Samstag eine Todesanzeige ihres Mannes veröffentlicht. Heller wurde vor allem mit ihrem Bestseller "Beim nächsten Mann wird alles anders" (1987) bekannt, einer Geschichte über Beziehungskrisen und die linke Szene in der Bundesrepublik Deutschland, die später auch verfilmt wurde.

Mit diesem und den ebenfalls erfolgreichen Romanen "Der Mann, der's wert ist" (1993) und "Erst die Rache, dann das Vergnügen" (1997) galt die promovierte Soziologin als Begründerin einer neuen witzigen Frauenliteratur. "Das war ein absurder Anspruch der Emanzipationsliteratur, dass eine emanzipierte Frau die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, von umwerfender Schönheit ist und immer nur das Gute und Richtige tut", hatte sie einmal in einem Interview gesagt. "Bei mir sind die Frauen insofern emanzipiert, als sie für ihr Handeln verantwortlich sind."

Erfolg hatte Heller, die in Ludwigsburg aufwuchs und in Berlin Soziologie und Psychologie studierte, auch mit ihrem Sachbuch über Farbpsychologie und -gestaltung: Die Neuausgabe von 2000 trägt den Titel "Wie Farben auf Gefühl und Verstand wirken". Ihr Kinderbuch "Die wahre Geschichte von allen Farben" wurde 1995 für den Deutschen Jugendbuchpreis nominiert. Ihre Bestseller wurden in rund 20 Sprachen übersetzt. (APA/dpa)