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Grafik: Jugoslawien 1945 - 2003
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Belgrad - Das jugoslawische Parlament hat am Dienstag die Verfassungscharta des neuen Staatenbundes Serbien-Montenegro verabschiedet. Während im Oberhaus (Republikkammer) des Parlamentes die Verfassungscharta und das Implementierungsgesetz bereits in den frühen Nachmittagsstunden angenommen worden sind, geschah dies im Unterhaus (Bürgerkammer) erst nach mehrstündiger Debatte.

Die Entscheidung des Unterhauses des jugoslawischen Parlaments bedeutet das formelle Ende der Bundesrepublik Jugoslawien, die nunmehr von der Union der beiden Republiken Serbien und Montenegro abgelöst wird.

Für die neue Verfassung stimmten 84 Abgeordnete des Unterhauses in Belgrad. Dagegen votierten 31 Parlamentarier. Die Gründung der Union gilt aus Voraussetzung für eine weitere Annäherung Serbiens und Montenegros an die EU.

Nach der neuen Verfassung sollen beide Mitgliedstaaten künftig einen losen Staatenbund bilden. Nach der Proklamation des Staates muss sich binnen 15 Tagen das neue Parlament konstituieren, das den Staatspräsidenten und die Minister wählt.

Die neue Verfassungscharta sieht vor, dass Serbien und Montenegro künftig nur noch durch eine minimale Bundesverwaltung für die gemeinsame Außen- und Verteidigungspolitik verbunden sind. Währung, Zollsystem und Wirtschaftspolitik sollen die Republiken dagegen in eigener Regie betreiben. (APA)