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Der Chef der Atomenergiebehörde mahnt den Irak, mit den UN-Inspektoren besser zu kooperieren.

Foto: REUTERS/Herwig Prammer

Wien/New York - Der Direktor der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) hat den Irak erneut aufgefordert, besser mit den UNO-Inspektoren zu kooperieren. In einem Reuters- Interview warnte er den Irak am Montag, dass die Welt langsam die Geduld verliere. Nach Mohammed el Baradeis Worten kommt es jetzt vor allem darauf an, dass bei dem Besuch von ihm und dem UNO-Chefinspektor Hans Blix am 8. Februar im Irak ein Durchbruch im Bereich der chemischen und biologischen Waffen und der Raketen erzielt werde.

Die beiden Inspektoren hatten am 27. Jänner in ihrem Bericht an den UNO-Sicherheitsrat bemängelt, dass die Zusammenarbeit der irakischen Behörden mit den Inspektoren nicht ausreichend sei. Sie plädierten aber für mehr Zeit, bis der Rat eine Entscheidung über die in der Resolution 1441 angedrohten Militäraktionen fällt. In ihr wird vom Irak eine uneingeschränkte Offenlegung seiner Waffenprogramme gefordert.

Der Irak hat die Bedingungen der UN für einen weiteren Besuch der beiden Chefwaffeninspektoren Hans Blix und Baradei bisher nicht offiziell akzeptiert. Dennoch würden sie am Wochenende zu Gesprächen nach Bagdad reisen, sagte am Montag ein UN-Sprecher in New York. Die Irak-Inspektionskommission (UNMOVIC) gehe davon aus, "dass Bagdad zur Erfüllung der Bedingungen generell bereit ist", hieß es auf Anfrage. Eine schriftliche Bestätigung liege den UN allerdings nicht vor. Blix und el Baradei hatten in ihrer Antwort auf die irakische Gesprächseinladung in der vergangenen Woche verlangt, Bagdad müsse Erkundungsflüge mit U2-Flugzeugen der USA zulassen und gewährleisten, dass sich irakische Wissenschaftler künftig ohne die Anwesenheit von Aufpassern durch Inspekteure befragen lassen.

Die von el Baradei geleitete Internationale Atomenergie- Organisation (IAEO) bestätigte am Montag ihrerseits, dass die beiden Chefinspektoren nach Bagdad reisen werden. Blix und el Baradei würden am Samstag von Zypern aus in die irakische Hauptstadt fliegen. Für den darauf folgenden Montag hätten sie ihre Rückreise geplant.

In New Yorker UN-Kreisen hieß es, die beiden Chefinspektoren hätten auf eine ausdrückliche schriftliche Anerkennung ihrer Bedingungen im Vorfeld der Reise verzichtet, weil Bagdad dann möglicherweise seinerseits Forderungen für die Gespräche erhoben hätte. Der irakische Beauftragte für die Verbindung zu den UN- Inspektoren, General Hossam Mohamed Amin, hatte am Sonntag in Bagdad erklärt, seine Regierung wolle "alle noch offenen Probleme lösen". (APA/Reuters)