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Ex-Präsidentschaftskandidat Morgan Tsvangirai mit seiner Frau vor dem Obersten Gerichtshof in Harare

Reuters/HOWARD BURDITT

Harare - Im umstrittenen Hochverratsprozess gegen Simbabwes Oppositionschef Morgan Tsvangirai und zwei seiner engsten Vertrauten hat der Kronzeuge der Anklage schwere Vorwürfe erhoben. Tsvangirai habe zehn Millionen Dollar (9,32 Mill. Euro) für ein Mordkomplott gegen Präsident Robert Mugabe geboten, erklärte Ari ben Menashe am Dienstag vor Gericht. Der Ex-Agent des israelischen Geheimdienstes, der in den 80er Jahren in Simbabwe lebte, erhob auch Vorwürfe gegen die britische Regierung. Tsvangirai habe auf seine Frage nach der Herkunft des Geldes geantwortet: "Ich habe meine Quellen in der britischen Regierung."

Der simbabwesische Oppositionschef, dem bei einer Verurteilung die Todesstrafe droht, habe zunächst 100.000 Dollar für die Rekrutierung eines Mordkommandos geboten. Simbabwes Luftwaffenchef Perence Shiri habe dann zehn Millionen Dollar erhalten sollen, um einen Staatsstreich abzusichern, so Ben Menashe. Auf Befragen gab er zu, dass sein Unternehmen seit Jänner vergangenen Jahres für die Regierung von Präsident Mugabe arbeite, um das schlechte Image des afrikanischen Staates aufzubessern. Der Vertrag habe ein Volumen von einer Million Dollar, sagte der Ex-Spion, der vom vorsitzenden Richter wegen seiner beleidigenden Äußerungen gegen Tsvangirai wiederholt zur Ordnung gerufen wurde.

Anders als am Vortag hatten Prozessbeobachter am Dienstag ungehinderten Zugang zu dem Verfahren. Der Prozess löst auch international großes Interesse aus, da er als versuchte Einschüchterung des populären Oppositionschefs gesehen wird. Die Vorwürfe basieren auf einem umstrittenen Video, das Tsvangirai als manipuliert bezeichnet hat. (APA/dpa)