Wien - Die bei Tyrolean und Lauda Air etwa ab März anstehenden Kollektivvertragsverhandlungen (KV) könnten spannend werden. Norbert Fröwis, Tyrolean-Pilot und Betriebsrat, will nämlich erreichen, dass die Tyrolean-Piloten künftig auf die größeren Flieger der Lauda Air wechseln können.

Sollte die Geschäftsleitung das akzeptieren, gebe er sich bei den KV-Verhandlungen mit der Abdeckung der Inflationsrate zufrieden, zumal das Gehaltsschema der Lauda-Air-Piloten ohnedies um rund 20 Prozent über jenem der Tyrolean liege. Sollte der Vorstand den Vorschlag jedoch ablehnen, dann "wären die Gehaltsforderungen der deutschen Kollegen ein Anhaltspunkt für uns bei den Verhandlungen", kündigte Fröwis im STANDARD-Gespräch an. In Deutschland verlangen die Bodendienstmitarbeiter eine neunprozentige Gehaltserhöhung. Erst am Freitag kam es auf allen drei Berliner Flughäfen zu Warnstreiks; massive Verspätungen waren die Folge.

Die Forderungen sind laut Fröwis mit der Lauda Air akkordiert. Oberstes Ziel bleibe dennoch, innerhalb des Konzern aus AUA, Lauda Air und Tyrolean ein einheitliches Karriereschema einzuführen, wonach etwa alle bei der Tyrolean anfangen und sich bis zur AUA hocharbeiten. Ziel der Piloten ist ein Mantel-Kollektivvertrag über alle drei Airlines, was die AUA kategorisch ablehnt. Ihr Argument: Das hätte eine Anpassung der Gehälter an das hohe Niveau der AUA zur Folge. (cr, Der Standard, Printausgabe, 03.02.2003)