Bild nicht mehr verfügbar.

Clean Clothes sieht die Vereinbarung als wichtigen Schritt für die Meinungsfreiheit.
AP/MANISH SWARUP

Wie am Dienstag bekannt wurde, hat der indische Jeanshersteller "Fibre and Fabrics International" (FFI) die Klage gegen vier niederländische Clean-Clothes-Aktivistinnen fallengelassen. Nach internationalem Druck seitens Regierungen und KonsumentInnen konnte eine Vereinbarung erzielt werden, die auch Clean Clothes zufriedenstellt, teilte die Organisation am Freitag in einer Aussendung mit.

Den NGO-Mitarbeiterinnen wurde von einem indischen Gericht Internet-Kriminalität, rassistische und fremdenfeindliche Aktivitäten und üble Nachrede vorgeworfen. Clean-Clothes hatte zuvor verstärkt auf arbeitsrechtliche Verstöße bei FFI hingewiesen. So sollen die hauptsächlich weiblichen ArbeiterInnen physisch und psychisch eingeschüchtert worden sein. Zu hohe Produktionsziele wurden mit unbezahlten Überstunden und der Androhung von Kündigung erzwungen.

FFI ist Hauptlieferant der Firma G-Star. Nachdem von den indischen Behörden ein internationaler Haftbefehl gegen die Mitarbeiterinnen ausgestellt wurde, kündigte die Jeans-Marke alle Geschäftsbeziehungen mit dem Hersteller in Bangalore. Aufgrund des wirtschaftlichen und internationalen Druck ließ sich das Unternehmen schließlich darauf ein, die Klage fallenzulassen und einer gemeinsamen Vereinbarung zuzustimmen.

Die Übereinkunft sieht eine unabhängige Ombudsperson vor, die in Zukunft bei allen Konflikten zwischen Fabrikmanagement einerseits und lokalen und internationalen Gewerkschaften sowie Menschenrechtsorganisationen andererseits vermitteln wird. Damit soll erreicht werden, dass Beschwerden vertraulich behandelt werden. Ein zusätzliches "Aufsichtskomitee" überwacht die Transparenz bei den Verhandlungen.

G-Star hat angekündigt, die Geschäftsbeziehungen mit FFI wieder aufzunehmen. Clean Clothes begrüßt diesen Schritt, weil sonst wertvolle Arbeitsplätze für Frauen gefährdet gewesen seien, heißt es abschließend. (red)