Belfast - In Belfast sind am Samstag Abend zwei Mitglieder einer protestantischen Miliz erschossen worden. Die beiden Mitglieder der militanten Ulster Defense Association wurden getötet, als sie mit einem Taxi vom Fährhafen auf dem Heimweg waren. Der Taxifahrer wurde bei dem Überfall schwer verletzt. Zwei Verdächtige wurden festgenommen.

Die Polizei vermutet eine Tat im Auftrag des berüchtigten protestantischen Milizenführers Johnny "Mad Dog" Adair. Der in Haft sitzende Adair soll sich Ermittlungen zufolge einen erbitterten Machtkampf mit rivalisierenden UDA-Mitgliedern liefern. In den vergangenen Wochen waren dabei bereits zwei weitere UDA-Kämpfer getötet worden.

Knapp acht Monate nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis war Adair im Jänner wieder festgenommen worden, weil er eine Gefahr für andere darstelle. Ermittler machen den im vergangenen Herbst aus der UDA ausgeschlossenen Milizenführer für zahlreiche Morde an Katholiken verantwortlich.

Der Milizenführer war 1995 wegen "Führung einer terroristischen Organisation" zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden, im Zuge des 1998 geschlossenen Friedensabkommen für Nordirland jedoch erstmals 1999 auf freien Fuß gekommen. Im August 2000 hatte der damalige Nordirland-Minister Peter Mandelson seine erneute Inhaftierung angeordnet. (APA)