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Saddam Hussein 1998 in Tikrit.

apa/epa

Washington/Bagdad - Mit massiven Luftangriffen auf Präsidentenpaläste und andere Herrschaftssymbole des irakischen Regimes wollen die USA und Großbritannien den drohenden Krieg gegen den Irak beginnen. 3000 Bomben und Raketen in den ersten 48 Stunden sollen die Moral der irakischen Truppen brechen, erklärten britische Regierungsbeamte am Wochenende nach einem Treffen zwischen Premier Tony Blair und US-Präsident George W. Bush in den USA. Saddam Husseins Heimatstadt Tikrit werde dabei regelrecht "überfahren", heißt es in den neuen Angaben zu den Kriegsplanungen. Der Irak will im Falle einer amerikanischen Invasion "Tausende von Selbstmordattentätern einsetzen", kündigte indessen Vizepräsident Taha Jassin Ramadan in einem Interview mit dem Spiegel an.

Mit seiner Rede zur Lage der Nation vergangene Woche konnte Bush offensichtlich eine Mehrheit der Amerikaner für seine Position gegenüber dem Irak gewinnen. Einer aktuellen Umfrage von ABC und Washington Post zufolge unterstützten nun 61 Prozent der US-Bürger einen Krieg gegen Bagdad auch ohne Billigung der UNO.

Der griechische Außenminister und EU-Ratsvorsitzende Georgios Papandreou sieht demgegenüber noch Chancen für eine friedliche Lösung des Irakkonfliktes. "Eine politische Lösung ist noch möglich", meinte er am Sonntag zum Auftakt einer Nahostreise in Syrien. (red, DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 3.2.2003)