Bratislava - Mit Vorwürfen der sexuellen Gewalt ist die Slowakische Exekutive konfrontiert. Beamte sollen eine junge Frau direkt auf der Polizeistation sexuell missbraucht haben. Laut Medienberichten vom Montag war die Frau in Begleitung ihres Freundes auf die Polizeistation gekommen, um eine Straftat anzuzeigen, deren Opfer sie geworden war. Doch anstatt sich um die Anzeige zu kümmern, hätten die Polizisten den Freund in eine Zelle gesperrt, und einer von ihnen habe sie dann zum Oralsex gezwungen.

Mehrere andere Beamte sollen dabei anwesend gewesen sein. Dem eingesperrten Begleiter des Opfers sollen Polizisten mit Lachen in die Zelle gerufen haben, dass sie sich nun mit seiner Freundin "vergnügen" würden.

Der TV-Sender TA3 hatte schon am Wochenende eine Videoaufnahme mit der Aussage des Opfers veröffentlicht. Polizeipräsident Jan Packa und Innenminister Robert Kalinak versprachen daraufhin gegenüber dem Sender eine gewissenhafte Untersuchung des Falles und eine Bestrafung der Täter, falls sich die Vorwürfe der Frau bewahrheiten sollten. Am Montag wies der Sprecher des Innenministeriums, Erik Tomas, jedoch in einer neuerlichen Stellungnahme gegenüber den Medien darauf hin, dass die mutmaßliche Misshandlung laut Aussagen der Frau bereits sechs Monate zurück liege. Dies werde "die Aufklärung kompliziert machen", sagte Tomas. (APA/dpa)