Tokio - Japanische ForscherInnen haben im Nordwesten Kambodschas ein Grab mit 35 vermutlich aus dem fünften nachchristlichen Jahrhundert stammenden Skeletten entdeckt, die eindeutig als weiblich identifiziert werden konnten. Das Besondere an dem Fund: Die Frauen wurden mit Stahl- und Bronzeschwertern bestattet.

Die Entdeckung der ArchäologInnen ließe den Schluss zu, dass im fünften Jahrhundert in der Region um Phum Snay ein weibliches Kriegervolk ansässig war, wie Teamleiter Yoshinori Yasuda am Donnerstag erklärte: "Es liegt die Vermutung nahe, dass in dieser Zivilisation weibliche Krieger eine zentrale Rolle spielten."

Konzept um schwache Frau aus dem Westen

Die WissenschafterInnen vom Internationalen Forschungszentrum für Japan-Studien gehören zu den ersten, die die 1999 gefundenen Ruinen von Phum Snay in einem großangelegten Projekt erkunden. Die ForscherInnen vermuten, dass es zwischen dem ersten und fünften Jahrhundert dort eine auf Reisanbau und Fischfang basierte Zivilisation gab. Frauen hätten in solchen Gesellschaften traditionell eine zentrale Rolle gespielt, sagte Yasuda: "Das Konzept, dass Frauen schwach sind und beschützt werden müssen, stammt ursprünglich aus dem Westen." (APA/AFP)