Berlin - Trotz des neuen Elterngeldes setzt sich der Geburtenrückgang in Deutschland fort. Im ersten Halbjahr wurden 800 Babys weniger geboren als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Insgesamt kamen 313.100 Mädchen und Buben zur Welt, ein Rückgang um 0,3 Prozent. Seit 1997 sinkt die Zahl der Geburten ununterbrochen. Im vergangenen Jahr wurden nur noch knapp 673.000 Babys geboren. Das war der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung.

Mit dem ausbleibenden Babyboom zeichnet sich ein neuer Bevölkerungsrückgang ab. In der ersten Jahreshälfte wurden 95.600 Kinder weniger geboren als Menschen starben. Insgesamt zählte die Statistik 408.700 Sterbefälle. Das waren 1500 oder 0,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Elterngeldregelung 

Die deutsche Regierung hatte zu Jahresbeginn ein Elterngeld zur Familienförderung eingeführt. Es beträgt 67 Prozent des letzten Nettogehalts oder maximal 1800 Euro monatlich, wenn die Arbeitszeit vollständig oder teilweise reduziert wird. Bis Ende September wurden 387.000 Anträge auf Elterngeld bewilligt, darunter 37.000 von Vätern.

Aufteilung zwischen Müttern und Vätern 

Mehr als die Hälfte dieser Väter (57 Prozent) beantragte das Elterngeld für zwei Monate. Eine Babyzeit von zwölf Monaten nahmen sich rund 20 Prozent von ihnen. Von den Müttern beantragte dagegen nur ein Prozent Elterngeld für zwei Monate, während mit 86 Prozent der weitaus größte Teil die Förderung für zwölf Monate in Anspruch nahm. (APA/Reuters/AP)