Verlängerte Öffnungszeiten in Kindergärten würde Erwerbstätigen nützen.
WALLY SANTANA
Eisenstadt - Im Burgenland fand am Montag ein Runder Tisch zum Thema Kinderbetreuung statt. "Überraschend war für mich, dass dabei die Wirtschaft direkt angesprochen wurde, ihre Verantwortung wahrzunehmen", stellte Landesrätin Verena Dunst (S) fest. Die Ergebnisse der Diskussionsrunde sollen in das neue Kindergartengesetz einfließen, das möglicherweise schon im September nächsten Jahres umgesetzt werde, erklärte Dunst am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt.

"Unser Ziel ist es, mehr Arbeitsplätze für Frauen zu schaffen, den Wiedereinstieg zu erleichtern und die Kinderbetreuung zu verbessern", so die Landesrätin. Das neue Kindergartengesetz soll mehr Flexibilität bringen und die Kindergartenautonomie ebenso wie gemeindeübergreifende Einrichtungen forcieren.

WirtschaftsvertreterInnen hätten in den Arbeitsgruppen den Vorwurf auf sich nehmen müssen, dass Unternehmer zwar Frauen als Arbeitskraft brauchen, aber zu wenig für sie tun. Betriebskindergärten oder -cluster sollen deshalb bedarfsorientiert angeboten werden, erklärte die ÖGB-Vorsitzende Sylvia Gartner, die einen Arbeitskreis leitete.

Flexiblere Öffnungszeiten

Weitere Wünsche, die von den TeilnehmerInnen genannt wurden, sei beispielsweise die Ausweitung der Tagesheimstätten an schulautonomen Tagen auch auf den Vormittag oder die vom Land geförderten Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen von derzeit 48 Stunden auf 60 Stunden. KindergartenpädagogInnen sprechen sich zudem für die verpflichtende Anstellung einer Helferin aus, so die Kindergarteninspektorin Kornelia Berlakovich.

Auch LR Michaela Resetar (V) forderte unter anderem eine Ausweitung der geförderten Öffnungszeit auf 60 Stunden und eine verpflichtende Helferin ab einer Gruppengröße von 20 Kindern. Sie sieht aber vor allem bei der Mobilität und der Frauenerwerbsquote noch Handlungsbedarf. ÖVP-Frauen- und Familiensprecherin LAbg. Andrea Gottweis sieht im Runden Tisch von Dunst eine "Alibi-Aktion" vor den Parteiengesprächen zur Kindergartengesetz-Novelle, die morgen, Mittwoch, beginnen. (APA)