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Grafik: Archiv

Peking – Chinesische Archäologen haben in einem mehr als 2000 Jahre alten Grab einen der umfangreichsten und am besten erhaltenen Funde in der Geschichte des Landes gemacht. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete, kamen bei den Ausgrabungen in der zentralchinesischen Provinz Hubei fast 500 Fundstücke aus der Epoche des Chu-Staates zwischen 475 und 221 vor Christus – der "Zeit der streitenden Reiche" – ans Licht.

Kutschen, Pferde, Glocken

In dem Jiuliandun-Grab in Zaoyang entdeckten die Forscher 33 Kutschen und 72 Pferde, die traditionell mit den Toten vergraben wurden. Außerdem gruben sie weitgehend gut erhaltene traditionelle Bronzeglocken aus sowie den mit 93 Zentimetern Durchmesser bisher größten Kessel der Chu-Epoche. Bei den Ausgrabungen kam auch ein Bronzekrug mit einer dem Adel vorbehaltenen Drachenbemalung zum Vorschein.

Erst am Dienstag war in der chinesischen Provinz Henan ein bedeutender archäologischer Fund gemacht worden: Dort wurden nach Angaben der staatlichen Presse mehrere Gräber entdeckt, die Hinweise auf die historische Redewendung "sechs Pferde für eine Königskutsche" geben. In einem der Gräber im einstigen politischen Machtzentrum Luyoang war eine für sechs Pferde gebaute Kutsche gefunden worden.

Die chinesische Kulturgeschichte beginnt etwa 5000 Jahre vor Christus, als sich Menschen des Neolithikums in den Tälern am Unterlauf des gelben und des Wei Flusses in den heutigen Provinzen Shanxi, Hebei und Henan niederließen. In diesen Siedlungen lebten die Menschen in gut organisierten und geschützten landwirtschaftlichen Gemeinschaften. Der chinesische Kulturraum dehnte sich von hier aus allmählich zu seiner riesigen Größe aus. Bis heute lässt sich die Geschichte Chinas in Dynastien unterteilen, die dem Staat jeweils auch ihren Namen gaben. Der florierende Staat Chu war einer von zehn chinesischen Staaten. (APA)