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Wir Humanitätsdilettanten erinnern uns an die drohenden Flüchtlingsströme aus Afghanistan, vor denen die "Krone" uns warnte, an die aberwitzig vielen Einwanderer aus den Staaten Ostmitteleuropas, wenn die EU sich erweitert, von den drogendealenden Wirtschaftsflüchtlingen aus Schwarzafrika ganz zu schweigen. Mit welch gediegener Kampagne erfreut die "Krone" uns also? "Tierleid kennt keine Grenzen!" Menschenleid bekanntlich schon, nämlich jene Grenzen, die das Bundesheer so brav schützt vor Eindringlingen und so erbarmungswürdig friert in diesen Tagen. Menschlich heulen darf nur das Kleinvieh des Kleinformats auf dessen Plakaten und Inseraten - mit einer Photoshop-Träne humanen Ursprungs.

Achtung, Wolfi!

Ganz nebenbei noch erinnern die Werbeflächen an den Straßen noch den Kanzler (wäre ein Brief nicht einfacher gewesen?): "Für ein einheitliches Tierschutzgesetz." Das hat der Bundeswolfgang ja ganz überraschend versprochen knapp vor der Wahl, vielleicht gar um die Dichands dieser Welt gnädig zu stimmen? Wie sein Innenminister im so gar nicht menschlichen Bereich mit Asylwerbern möglicherweise?

Unser Inländerinneres ist jedenfalls ganz ohne den gleichnamigen Rum erwärmt in diesen kalten Tagen von soviel Einsatz für unsere kleinen Freunde - ob Afghane, Pekinese oder Neufundländer, von Siamesen, Persern ohnehin. (fid)

PS: Na, wer sagts denn: Gleich in der konstituierenen Sitzung des Nationalrats brachte die ÖVP (Abgeordnete Schüssel, Khol, Grillitsch) einen Antrag "zur bundesgesetzlichen Regelung der Tierhaltung" ein. Gute Chancen auf den Titel des am hurtigsten umgesetzten Wahlversprechens der Zweiten Republik.