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Fast 2 Millionen Gefangene sitzen in us-amerikanischen Gefängnissen. Das sind drei Mal so viel wie noch vor 15 Jahren. Selbst Russland, China und Südafrika haben weniger Häftlinge. 85% der Insassen der New Yorker Staatsgefängnisse sind Afro-AmerikanerInnen und Latinos/as, 80% der Häftlinge kommen aus den fünf ärmsten Bezirken New York Citys. Ein Drittel aller jungen schwarzen Männer zwischen 16 und 29 Jahren stehen heute in der USA unter der Aufsicht der Justizbehörde.

Vergleicht man diese deprimierende Situation mit der Erfolgsgeschichte des Hip Hops, der seit 20 Jahren als authentische Ausdrucksform des Lebens im "Ghetto" propagiert wird, entsteht ein Zerrbild. Das Kleingedruckte zur Erfolgsgeschichte "Hip Hop" liest sich weniger glamourös: Im landesweiten Durchschnitt ist ein Drittel der schwarzen Jugendlichen entweder in Haft, vorbestraft oder auf Bewährung.

Katharina Weingartners Dokumentarfilm "too soon for sorry" spürt den Verbindungen zwischen der Lebensrealität junger Schwarzer und Latinos im US-amerikanischen Gefängnissystem und ihrer Vermarktung in der Medienindustrie nach. (kafe)