BIS AUF WEITERES EINE DEMONSTRATION - GERÄUSCHE FÜR DEN TAG DANACH. Die ZickZack-Compilation 2003
(Ixthuluh)

Foto: Ixthuluh
In der Nachfolge des steinalten, aber damals stilprägenden Punk- und NDW-Samplers Geräusche Für Die 80er (der damals Abwärts ebenso vorstellte wie heute beinahe vergessene Bands und Künstlerkollektive wie die Razors oder minus delta t) hat ZickZack-Labelbetreiber Alfred Hilsberg hier 35 neue und neuere Acts aus dem gesamten deutschen Sprachraum vereinigt. Neben der Beschwörung heute wieder einmal moderner Neue-Deutsche-Welle-Klänge der frühen 80er-Jahre bieten Bands wie Bierbeben oder Saalschutz, die Boy Division mit einer Coverversion des Joy-Division-Klassikers Love Will Tear Us Apart oder Knarf Rellöm mit einer Hymne für die kleine Weltstadt Zürich ( Little Big City ) vor allem jene Künstler Neues, die an der Schnittstelle zwischen Tradition und Zukunft arbeiten. Etwa Sound Of Money aus München mit einer Synthie-Punk-Coverversion von 1969 von Iggy Pop & The Stooges oder der Berliner Songwriter Jens Friebe mit der, gemeinsam mit der deutschen Anorak-Gottheit Maximilian Hecker eingespielten Ballade Wenn Man Euch Die Geräte Zeigt, Werdet Ihr Uns Verraten . Mit dabei auch altgediente Kräfte wie Mutter oder die Fehlfarben mit Sieh Nie Nach Vorn , einem Song aus ihrem wunderbaren diesjährigen Comeback Album Knietief Im Dispo . Wirklich abstinken tun nur die Wiener: Fantas Schumin mit dem Titeltrack der Kompilation und der Electronic Body Music-Aufguss Weird Count von Satellite Footprintshop. Viel unbegabter geht es nicht mehr. (DER STANDARD, Printausgabe, 13.12.2002)