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Foto: dpa/Boris Roessler
Frankfurt/Main - Im Tarifstreit des öffentlichen Diensts haben auch am Dienstag wieder tausende Beschäftigte mit Warnstreiks und Protestaktionen ihre Forderung nach über drei Prozent mehr Geld unterstrichen. Vor dem Sondierungsgespräch der Tarifparteien am (morgigen) Mittwoch lag der Schwerpunkt der Aktion der Gewerkschaft ver.di zufolge diesmal in den norddeutschen Bundesländern Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern mit mindestens 5.000 Beteiligten. Ver.di und die öffentlichen Arbeitgeber wollen am (morgigen) Mittwoch ein Sondierungsgespräch führen. Sollte dies ohne Annäherung bleiben, ist eine Ausweitung der Warnstreiks angekündigt. Ver.di verspricht sich davon Druck auf die regulären Verhandlungen, die am 18. Dezember in Kassel fortgesetzt werden sollen. In Hamburg nahmen nach ver.di-Angaben ab sechs Uhr morgens rund 700 Mitarbeiter von Stadtreinigung, Verkehrsbetrieben und Verwaltung an den Warnstreiks teil. In Kiel war die internationale Schifffahrt zwischen sechs und zehn Uhr von den Warnstreiks beeinträchtigt. In den Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals in Kiel-Holtenau wurden keine Schiffe abgefertigt. In Flensburg ruhte sogar das Punktesammeln: Im Kraftfahrtbundesamt stellten die Mitarbeiter ihre Aktivitäten für zwei Stunden ein. Zu ersten Warnstreiks kam es auch in Mecklenburg-Vorpommern. Betroffen waren Nahverkehrsbetriebe in Schwerin, sowie in den Landkreisen Müritz und Uecker-Randow, wie ver.di Nord mitteilte. Insgesamt beteiligten sich landesweit 600 Beschäftigte von Bus-Nahverkehrsbetrieben an den befristeten Aktionen in den frühen Morgenstunden. Es kam zu Verspätungen im Berufs- und Schülerverkehr. Angekündigt war für den weiteren Tagesverlauf auch ein Warnstreik in den Rostocker Stadtwerken. In Hessen und Thüringen waren die Städte Darmstadt, Frankfurt am Main sowie Erfurt, Eisenach und Gotha betroffen. Im sächsischen Zwickau wurden der öffentliche Nahverkehr bestreikt. In Baden-Württemberg lag der Schwerpunkt der Warnstreiks in Mannheim. Dort hatten sich zahlreiche Beschäftigte der Stadtreinigung, Stadtentwässerung und anderer Ämter der Stadt zu einer Protestkundgebung versammelt. Von Protest waren auch die Stadtwerke in Ulm, Tettnang, Freiburg und Baden Waldsee betroffen. Auch in Magdeburg und Halle in Sachsen-Anhalt legten Beschäftigte des öffentlichen Dienstes die Arbeit nieder. Rund 1.000 Müllmänner, Straßenkehrer und Verwaltungsbedienstete demonstrierten in München auf dem Odeonsplatz. Der bayerische ver.di-Chef Josef Falbisoner bekräftigte die Forderung nach Lohnerhöhungen von drei Prozent. Der öffentliche Dienst lasse sich nicht von der allgemeinen Tarifentwicklung abhängen. In Nürnberg brachten Müllmänner mit einem Lastwagenkorso den Verkehr in der Innenstadt zum Erliegen. In den Krankenhäusern Donauwörth und Nördlingen gab es Warnstreiks. (APA/AP)