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Der israelische Staatspräsident Mosche Katzav und der deutsche Bundespräsident Johannes Rau (rechts) bei einer Gedenkzeremonie auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen nahe Berlin.

Foto: dpa/Patrick Pleul
Oranienburg - Israels Staatspräsident Mosche Katzav hat bei seinem Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen dazu aufgerufen, die Erinnerung an den Holocaust für immer aufrecht zu erhalten. "Wir müssen die Lehre aus der Schoah ziehen, und wir müssen dafür sorgen, dass auch künftige Generationen im Sinne dieser Lehre aufwachsen", sagte Katzav. Der Staatspräsident wurde am Montag bei dem Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers bei Berlin von Bundespräsident Johannes Rau begleitet. Die Schoah sei ein Trauma für das israelische und für das deutsche Volk, sagte Katzav. Katzav und Rau legen Kränze an der Stelle des Krematoriums nieder "Wir, das jüdische Volk, haben die Aufgabe, diese Lehre weiterzutragen. Wir wissen nämlich nicht, ob der Rest der Menschheit diese Aufgabe in alle Ewigkeit wahrnehmen wird", sagte Präsident Katzav in seiner Ansprache bei der Gedenkzeremonie am zentralen Gedenkort im Bereich des Krematoriums und der ehemaligen Vernichtungsanlagen. Beide Staatsoberhäupter legten an der Stelle Kränze nieder. Katzav mahnt: "Das ist die Aufgabe der ganzen Menschheit" Es müsse sichergestellt werden, dass sich solche Gräueltaten, wie sie in Sachsenhausen geschahen, nie wiederholen können, mahnte Katzav. "Dies ist die Aufgabe der gesamten Menschheit, dies ist die Aufgabe des jüdischen Volkes, und es ist die Aufgabe des deutschen Volkes, dafür zu sorgen." Katzav hatte zuvor die Jüdische Baracke 38 besichtigt, die 1992 durch einen antisemitisch motivierten Brandanschlag teilweise zerstört und 1997 als Museum wiedereröffnet worden war. Am Eingang zum einstigen Häftlingslager in Oranienburg bei Berlin waren die Staatsoberhäupter von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) begrüßt worden. Platzeck unterstützte Katzavs Aussage, dass keinesfalls ein historischer Schlussstrich gezogen werden dürfe, dass die Erinnerung an den Holocaust bewahrt werden müsse. 40 NPD-Sympathisanten demonstrierten gegen Katzav Bei klirrender Kälte und massivem Polizeiaufgebot haben am Montag etwa 40 NPD-Anhänger gegen den Besuch des israelischen Staatspräsidenten in Berlin demonstriert. In der Nähe des S-Bahnhofs Friedrichstraße versammelten sich außerdem rund 200 linksgerichtete und jüdische Gegendemonstranten mit Schildern wie "Lang lebe Israel" und israelischen Fahnen. Die rechtsextremistische NPD hatte unter dem Motto "Hände weg von Palästina - Keine deutschen Waffen für Israel" zu der Kundgebung aufgerufen.(APA/dpa/AP)