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Wien - 19 Tage trennen uns noch vom Heiligen Abend. Damit Weihnachten wirklich traditionsgemäß verläuft, giert das kollektive Bewusstsein nach Schnee - denn nur weiße Weihnachten sind richtige Weihnachten. Ob auch Bewohnern nichtalpiner Regionen dieses Vergnügen heuer gegönnt ist lässt sich schwer sagen, einige Indizien sprechen aber dafür.

Bei der Autoservicekette Fastbox beispielsweise ist man sich zumindest sicher, dass irgendwann zwischen jetzt und März am Wiener Stephansplatz Schnee liegt. Falls dem nicht so ist, erhalten Winterreifenkäufer den halben Preis zurück, verspricht Marketingleiter Martin Rosenbichler. Und baut dabei auf eine Versicherung, die die Prämie nach der meteorologischen Wahrscheinlichkeit berechnet hat.

In den Heimwerkerläden der Firma Baumax wiederum lagern mehr Schneeschaufeln als im Vorjahr. Optimisten könnten daraus eine gute Chance für weiße Weihnachten ableiten. Die Hoffnung wird allerdings durch PR-Chefin Verena Dahlitz leicht gedämpft: "Wir bestellen jedes Jahr etwas mehr als im Jahr zuvor."

Wirklich zufrieden stellende Prognosen lassen sich aus ökonomischen Indikatoren also nicht ableiten. Auch der 100-jährige Kalender hält sich bedauerlicherweise mit Schneevorhersagen bedeckt. Zwischen 10. und 18. Dezember soll es demnach frieren, dann folgen kurzer Regen und wieder Frost.

Prognosetechnisch sehr unbestimmt sind auch die Landwirte mit ihren Regeln. Geht man nach dem Lostag am 19. November, steht ein bacherlwarmer Winter bevor: "Es kündet St. Elisabeth, was für ein Winter vor uns steht." An diesem Tag lagen die Temperaturen in weiten Teilen Österreichs um fünf Grad über dem Schnitt. Bleibt noch die Hoffnung auf den 6. Dezember. Denn "regnet's an St. Nikolaus, wird der Winter streng, ein Graus." Behaupten zumindest Agrarökonomen vergangener Zeiten. (Michael Möseneder, DER STANDARD Printausgabe 5.12.2002)