Auf die inneren Werte kommt es an?

Von wegen. Auch beim PC zählt inzwischen das Äußere. Selbst beim Discounter finden sich die früher üblichen grau-beigen Gehäuse nur noch selten. Wer es aber wirklich individuell haben will, der gestaltet seinen PC selbst. Modding nennt sich das, wenn man dem PC mit Stichsäge, Flex, Lötkolben und Sprühpistole zu Leibe rückt. Der Fantasie sind beim Modding eigentlich keine Grenzen gesetzt. Als hinderlich könnten sich nur die (mangelnden) eigenen handwerklichen Fähigkeiten erweisen - und die möglicherweise fehlende Zeit. Denn die braucht man, wenn es richtig schön werden soll. Das Ganze ist inzwischen schon so populär, dass es auch Modding-Weltmeisterschaften gibt und besonders versierte Tüftler und Künstler von ihrer Arbeit leben können.

Foto: Intel/Marc "geezer" Weitz

Die Arbeiten der Profis kann

man dann auf Messen oder Veranstaltungen bewundern, wo sie gerne an den Ständen als Blickfang eingesetzt werden. Das gilt auch für die Konferenzen des Chip-Herstellers Intel - auch wenn dabei die Innereien zwar ins Blickfeld gerückt werden, aber doch fast nebensächlich erscheinen. Hier zeigt sich dann, dass es beim Modding wirklich fast keine Grenzen gibt. Mal verschwindet der PC in einem Kugelgrill (vermutlich weil der letzte Sommer ein Reinfall war), er wird im Aquarium versenkt, in einem Alien-Kopf versteckt oder präsentiert sich ganz transparent.

Foto: Intel/Troy "T-Bone" Ervin

Erste Informationsquelle für das Modding

ist natürlich das Internet. Die Suchmaschine Google findet beim Stichwort "Modding" mehr als 200.000 Seiten und bietet netterweise an, die Fahndung auf die deutschsprachigen einzuschränken. Auch davon gibt es genug. Da sind zum einen private Homepages, auf denen die Besitzer ihre Schmuckstücke vorstellen, zum anderen gibt es aber auch etliche professionelle Web-Sites, die sich inzwischen ganz dem Thema PC-Um- und ausbau verschrieben haben.

Foto: Gareth "Lord Pheaton" Powell

Oft tragen sie wie Modding-FAQ,

Modding-Web oder Modding-Center ihr Thema schon im Titel. Dort findet man dann nicht nur ausführliche und bebilderte Anleitungen, wie man Gehäuse lackiert, Temperaturfühler einbaut oder den CD-Brenner von innen beleuchtet, sondern auch aktuelle Produkttests und Links zu anderen Modding-Seiten. Auch in Computerzeitschriften wie der "PC-Welt" und deren Web-Sites finden sich Berichte, wie man Fenster für den Blick ins Innere des PCs und die Lampen einbaut. "Chip" zeigt im Internet Bilder von der Computermesse COMDEX in Las Vegas, die zum Beispiel einen Rechner zeigen, der in einem Benzinkanister untergebracht wurde. Da weiß man endlich, was man bei der nächsten Ölkrise so sinnvolles aus den leeren Behältern machen kann.

Foto: Intel/Dean "EnVaDoR" Liou

Zubehör für den Umbau gibt

es inzwischen auch bei Elektronikhändlern wie KM-Elektronik, Pearl oder Conrad. Auch beim Auktionshaus Ebay wird man unter dem Stichwort Modding schnell fündig. Geboten werden wichtige Bestandteile für die Gestaltung des Computergehäuses, seien es die bunten Neonlichter für die Innenbeleuchtung des PCs, komplette Sets zum Einbau durchsichtiger Scheiben oder Gehäuselüfter mit Leuchtdioden. Bei der Vielzahl der Angebote, die es in diesem Bereich inzwischen gibt, lohnt sich ein Preisvergleich in jedem Fall. Bei allen Berichten zur Verschönerung des PCs fehlt auch nicht die Warnung, dass man bei der Arbeit eventuell sein Gerät ruinieren könnte. Beim Modding arbeitet jeder auf eigene Gefahr. Anspruchsvoller als der Einbau einer neuen Festplatte ist es auf jeden Fall, dafür ist ein gelungener Umbau dann aber ein Grund für echte Freunde.
Weiterführende Links:

www.moddingfaq.de

www.modding-center.de

www.modding-web.de

www.case-modding.net

www.easy-mod.de

www.moddingstore.de

Modding at the Intel Developer Forum (IDF)(APA/Klaus Gürtler/AP)

Foto: Intel/Dean "EnVaDoR" Liou