Die Kleinen

werden in der öffentlichen Wahrnehmung schnell von den Großen erdrückt, das hat sich bei der jüngsten "Kanzlerwahl" gezeigt und ist auch seit längerem Faktum in der Autowelt. Hier ein Panoptikum der Kleinen, deren Kleinheit aus verschiedensten Gründen eine solche ist. Hier verfehlte Produktpolitik und/oder wirtschaftliche Schwäche, da vielleicht eine Unterschätzung durch den Markt, dort einfach purer Luxus, den sich nur wenige leisten können.

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... Maserati.

Superteuer. Rolls-Royce wandert nun aus der VW-Verantwortung zu BMW, das erste neue Modell Phantom kommt 2003. Bentley gehört weiter zu VW, ebenso wie Lamborghini (der Diablo-Nachfolger Murciélago wird auch 2003 lanciert). Maserati und Ferrari sind von der Fiat-Krise wenig betroffen.

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Morgan.

Liebhaberautos. Werden vom Trumauer Ford-Händler Hammerschmidt ins Land gebracht.

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Cadillac/Chevrolet.

GM-Töchter. Konnten in Österreich bisher nicht leicht landen, da der Technikoffensive der Deutschen bisher schwer zu entgegnen war.

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Lotus.

Baut nach wie vor ein paar Spielgeräte für Söhne.

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Lada.

Die russische Autoindustrie leidet unter schwerem Geldmangel, dementsprechend sieht die Modellpalette aus: 110/111/112 machen etwas auf modern, kosten aber nur um die 10.000 EURO, daneben gibt es noch immer das früher beliebte Urtier Taiga/Niva (12.500 EURO) sowie den sehr angejahrten Samara (nur 7300 EURO).

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MG/Rover.

Mühen sich nach dem BMW-Abschied, wieder auf die Spur zu kommen. Haben mit dem 75 ein sehr gutes Auto im Programm. Die Fragen sind: Was kommt nach? Wie lange hält man alleine durch? Mit einer Produktion in England?

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Lexus.

Toyotas Oberklasse. Eine massive Offensive in Europa ist derzeit im Anlaufen. Extrem erfolgreich in den USA, vor allem, weil man Qualität zu einem niedrigeren Preis als die deutsche Konkurrenz geboten hat. Hierzulande hat man es gegen die Deutschen schwerer.

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Daihatsu.

Gehört ebenfalls zum Toyota-Reich und ist spezialisiert auf kleinere Autos. In Österreich wurde 2001 der Import neu gestartet, als Zweigniederlassung von Daihatsu Deutschland.

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Alfa/Lancia

Sind auch von der Fiat-Krise betroffen, müssen sich positionieren: Alfa sportlich, Lancia in der Oberklasse. Und sind damit im Gewirks mit den großen Konzernen wie VW oder Ford, die Marken wie Audi oder Volvo dort stärken wollen. Im Gegensatz zur Marke Fiat sind aber die Linien der Produktpolitik bei Alfa und Lancia mittlerweile eindeutig erkennbar. Designwunder.

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Jaguar.

Niki Laudas ehemaliger Dienstgeber. Tut sich etwas schwer, sich vom Image als teurer Ford wieder wegzubewegen. Im nächsten Jahr kommt aber ein neues Topmodell, der XS, der dies bewerkstelligen soll. Der Launch der fünften Produktlinie, des Roadsters F-Type, wurde auf 2005 verschoben.

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Porsche.

Eine Erfolgsgeschichte in der europäischen Automobilindustrie. Verkauft sich trotz Konjunkturflaute besser als im Vorjahr. Lancierte gerade die vierte Baureihe, den Offroader Cayenne.

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Saab.

Versucht sich als "BMW des Nordens" zu positionieren. War früher ein Auto für Avantgardisten, diesen Status muss man sich erst zurückholen. Sehr solides Gerät, aber etwas vorhersehbar im Design, auch bei neuen Autos wie dem 9-3. Seit dem Vorjahr auch in Österreich unter der Ägide von Opel/GM.

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Subaru.

Leidet unter dem Mangel an Dieselmotoren. Doch die Fans der Allradler mit den Boxermotoren lassen sich auch von den Spritverbräuchen nicht beirren. Hätte bei mehr Wirtschaftlichkeit im gebirgigen Österreich sicher mehr Chancen.

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Land Rover.

Geländewagenspezialist, ebenfalls ein Teil der Premier Automotive Group Fords. Hat mit dem jüngsten Range Rover eine Benchmark für Luxus-Offroader gesetzt, dieser wurde aber noch unter BMW-Ägide entwickelt. Benötigt nun Ähnliches bei den unteren Klassen.

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Daewoo/Kia/Hyundai

Die südkoreanischen Automarken sind in den Neunzigerjahren angetreten, den Automarkt mit Billigautos aufzumischen. Daraus ist nicht viel geworden, gerade Hyundai konnte sich in den letzten Monaten aufrappeln - nicht zuletzt dank der jetzt verfügbaren modernen Dieselmotoren, die vom mittlerweile bestimmenden DaimlerChrysler-Konzern angeliefert werden. Kia gehört mittlerweile auch zur DC-Familie, was sich auf die Produktqualität merkbar auswirkte. Daewoo wurde erst kürzlich von GM übernommen.

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Chrysler/Jeep.

Die beiden US-Marken, die teilweise in Österreich bei Magna fertigen lassen, standen hierzulande auch schon einmal besser da. Obwohl: Europaweit kennt derzeit nur die Schweiz einen höheren Chrysler/Jeep-Anteil. Chrysler selbst war innerhalb des Konzerns ein Sanierungsfall, der aber heute auf gutem Kurs liegt. Jetzt müssen dringen attraktive Modelle her.

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Smart.

Nach dem Desaster der ersten Verkaufsperioden hat sich auch die Kleinstwagenmarke des DC-Konzerns etabliert (auch wenn gegenüber dem Vorjahr Rückgänge entsprechend dem Minus des Gesamtmarktes zu verzeichnen waren) - vor allem dank sparsamer Dreizylinder-Dieselmotoren und witziger Nischenmodellen wie dem Cabrio. Jüngster Wurf: der Smart Roadster. Der gemeinsam mit Mitsubishi entwickelte Viersitzer soll 2004 folgen.

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Honda.

Der Absturz bei den Marktanteilen in Österreich hatte vor allem damit zu tun, dass kein Dieselmotor vorhanden war. Mit dem neuen Accord bringt man nun erstmals einen eigens entwickelten Selbstzündermotor.

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Volvo.

Schwedisch-solide, hat unter Ford ein ähnliches Schicksal wie Saab bei GM: Kann viel, hat aber in Mitteleuropa nicht jenes Image wie die deutsche Konkurrenz. Bringt mit den XC-Modellen spannende Crossoverkonzepte (Lifestylekombi + Allrad) zur Marktreife, die aber auch nur Nischen ansprechen.

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Mitsubishi.

DaimlerChrysler hat mittlerweile in Japan das Sagen, eine Neuorientierung der Modellpalette ist dringend. Vor allem müsste wieder ein Volumensbringer her, wie es der Colt früher war.

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Suzuki.

Lebt von den nach wie vor guten Verkaufszahlen des kompakten Offroad-Erfolgs Grand Vitara, auch wenn Toyota mit dem RAV4 mittlerweile die meisten Geländewagen im Land absetzt. (Leo Szemeliker, AUTOMOBIL, 29.11.2002)

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