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Wien - Der Wellness- und Gesundheitstourismus ist ein "Megamarkt", stellte der Geschäftsführer der Österreich Werbung (ÖW), Arthur Oberascher, am Montag bei einem Pressegespräch fest. Der neue Trend werde die Zukunft des österreichischen Tourismus "wesentlich beeinflussen", könne eine Antwort auf die Themen Ganzjahrestourismus und Klimaveränderungen im Winter sein und werde der Wirtschaftsfaktor der kommenden zwei Jahrzehnte werden. Österreich stehe als Reiseziel bei gesundheitsorientiertem Urlaub laut einer Studie des Tourismusinstituts IPK International europaweit hinter Spanien und Italien auf Platz drei, berichtete Oberascher. Pro Jahr kämen 2,7 Millionen reine Wellness- und Gesundheitsurlauber nach Österreich, rechne man jene Urlauber dazu, die während ihrer Ferien einmal eine Therme oder Fitnesseinrichtung besuchen, seien es sogar 11 Millionen. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) dieser Urlauber seien Österreicher, 33 Prozent kämen aus Deutschland, 3 Prozent aus den Niederlanden. Freigiebiger Wellnesstourist Der Wellnesstourist gebe mit 96 Euro pro Tag wesentlich mehr aus als der "normale Urlaubsgast", dessen Tagesausgaben bei 74 Euro liegen, und nächtige vorwiegend in Vier bis Fünf-Sternbetrieben, so Oberascher. Der Wellness- und Gesundheitstourismus bringe Österreich insgesamt pro Jahr eine Wertschöpfung von 1,1 Mrd. Euro. In Wellnesseinrichtungen seien in den vergangenen zwei Jahren in Österreich mehr als 200 Mio. Euro investiert worden, für 2003 seien weitere 150 Mio. Euro an Investitionen geplant. Die Nachfrage nach Gesundheitsreisen habe sich in Österreich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt und sei um 140 Prozent gestiegen, während "normale Reisen" lediglich einen Zuwachs von 30 Prozent verzeichnet hätten, sagte der Tourismusexperte des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Egon Smeral. Der Großteil der Gesundheitsreisen habe Thermenregionen zum Ziel gehabt, wobei neue Thermenorte - wie Stegersbach und Blumau - Nächtigungszuwächse von jährlich 8 bis 9 Prozent, "alte" Thermenorte - wie Bad Gastein oder Baden - hingegen Nächtigungsrückgänge verzeichnen würden. Der "Selbstfindungsboom" und der "Wechsel von passiver zu aktiver Gesundheit" hätten das Freizeit- und Reiseverhalten verändert, bemerkte Oberascher. Der Tourismus werde zunehmend zum "Verwöhnungsdienstleister", Massenabfertigungen hätten ausgedient, Individualisierung stehe im Zentrum. Die ÖW unterstütze insgesamt 350 Marketingaktivitäten zum Thema Gesundheit.(APA)