Foto: Einhorn
Halloween, das Fest der leuchtenden Kürbisse, hat in Österreich noch eine kurze Erfolgsgeschichte. Den Serienmörder Michael Myers, der nur an diesem Tag zuschlägt, gibt es im Kino hingegen schon seit 1978, und 24 Jahre und sieben Sequels später heißt es: Halloween: Resurrection .

Rick Rosenthals Neuauflage gibt sich oberflächlich zeitgemäß und schickt eine Gruppe Teenager in Myers Geburtshaus, in dem sie sich eine Nacht lang gegen Bezahlung schrecken lassen - Webkameras übertragen den Grusel live. Weil kein Serienmörder Hausfriedensbruch duldet, mischt Myers sich in das Fake-Kulissen-Spiel ein und erhöht die Userzugriffe durch ein Maß an Authentizität.

Inspiration dafür holte sich Rosenthal wohl einerseits von The Blair Witch Project, wenn er das Grauen mittels unscharfen Videobilder zu steigern versucht. Andererseits setzt er auf das Erfolgsprinzip der Scream-Reihe, indem er die potenziellen Opfer mit jugendlichen Nerds besetzt und den Reigen selbstironisch akzentuiert.

Im Internet, wo alle möglichen Geister herumspuken, verliert Myers aber auch seinen letzten Rest an Originalität. Dem kleinstädtischen Milieu beraubt wirkt er nach seiner Auferstehung wie eine Mumie, die ihrem Tötungstrieb nur noch aus alter Gewohnheit folgt. (DER STANDARD, Printausgabe, 8.11.2002)