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London - Cannabis als Schmerzmittel für Multiple-Sklerose-Kranke könnte in Großbritannien ab dem kommenden Jahr auf Rezept erhältlich sein. Cannabis habe sich bei der Nervenkrankheit in klinischen Tests als wirksam erwiesen, teilte der britische Pharmaproduzent GW Pharmaceuticals mit. Das Medikament werde in den Mund gesprüht und über die Mundschleimhaut aufgenommen. Anders als beim Rauchen von Cannabis löse es als Spray nur einen minimalen Rauschzustand aus. GW plane nun, zu Beginn des kommenden Jahres die Marktzulassung bei der zuständigen britischen Behörde zu beantragen. "Die Wirkung des Mittels hat unsere eigenen Erwartungen übertroffen," sagte der Geschäftsführer des Unternehmens, Geoffrey Guy. Ursprünglich war geplant worden, das Mittel erst im Jahr 2004 auf den Markt zu bringen. Das Pharma-Unternehmen baut mit der Genehmigung der britischen Regierung jährlich rund 40.000 Cannabis-Pflanzen an. Europäische Länder und Kanada könnten dem Pharmahersteller zufolge einer Zulassung in Großbritannien innerhalb von bis zu neun Monaten folgen. GW verhandle mit einer Reihe von Pharmafirmen, die Interesse an der Lizensierung des Cannabis-Präparats habe. Das Spray solle auch auf seine Wirkung als Schmerzmittel für Krebspatienten und bei Verletzungen des Rückenmarks untersucht werden. (APA/Reuters)