Manama/Kairo - Eine Woche nach den ersten Parlamentswahlen in Bahrain haben die Wähler des Kleinstaates bei einer Stichwahl in rund der Hälfte der Wahlbezirke erneut ihre Stimme abgegeben. Anders als im ersten Wahlgang, bei dem sich keine Kandidatin durchsetzen konnte und vorwiegend Islamisten gewählt wurden, wird diesmal wahrscheinlich zum ersten Mal in der Geschichte der Golfstaaten eine Frau ins Parlament einziehen. Über die beiden Kandidatinnen, die an der Stichwahl teilnehmen, war in den vergangenen Tagen ausführlich in der lokalen Presse berichtet worden. Eine von ihnen, die 46 Jahre alte Latifa el Gaud, gab sich am Donnerstag zuversichtlich. Sie räumte jedoch ein, dass sie von den Anhängern ihres Mitbewerbers schikaniert worden sei. Die neue Volksvertretung, die erste seit der Auflösung des bahrainischen Parlaments 1975, soll ihre Arbeit Mitte Dezember aufnehmen. Bis dahin muss der König die Mitglieder der zweiten Kammer ernennen. Mehrere Oppositionsgruppen hatten zum Boykott der Parlamentswahlen aufgerufen, weil ihnen die Befugnisse der gewählten Volksvertreter nicht ausreichend erschienen. An der ersten Runde beteiligten sich rund 53 Prozent der 248 000 Wahlberechtigten. (APA/dpa)