Wien - Nicht zuletzt die Situation an den Aktienmärkten hat sichere und stabile Veranlagungen für Sparer wieder attraktiv gemacht. In einer aktuellen Umfrage von Fessel-GfK bezeichnen 57 Prozent der Befragten derzeit einen Bausparvertrag als "besonders interessant" an. Auf Platz 2 folgt mit 38 Prozent eine Lebensversicherung, knapp dahinter liegt mit 34 Prozent das gute alte Sparbuch, das in wenigen Jahren seine Sympathiewerte glatt verdoppelt hat. "Das Interesse am Sparbuch ist damit am höchsten Wert seit Beginn der Messungen 1995", sagte Josef Schmidinger, der Generaldirektor der s Bausparkasse, am Vorabend des heutigen Weltspartags in Wien. Kunden wüssten in der derzeitigen Marktsituation die Vorteile des Bausparens - insbesondere die Kapitalgarantie und die Prämie - zu schätzen. Jeweils knapp ein Drittel der Befragten - 31 Prozent - finden derzeit Immobilien besonders reizvoll, in Form einer Eigentumswohnung/Haus oder als erworbenes Grundstück. 20 Prozent finden Investmentfonds derzeit besonders attraktiv. Dahinter folgen Anlageformen wie Sparbriefe (14 Prozent), Aktien (12), Gold/Goldmünzen (9) und Anleihen (4). Mit 3 Prozent Nennungen ist "Zuhause sparen" Nachzügler. Seit Jahresbeginn bis Ende September 2002 wurden in Österreich rund 594.300 Bausparverträge neu abgeschlossen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von 5,7 Prozent. Mit knapp 176.000 Neuabschlüssen und einem Plus von 7,7 Prozent wuchs die s Bausparkasse über dem Marktschnitt. Die Bauspareinlagen wuchsen um knapp ein Prozent auf 4,9 Mrd. Euro. Der Leiter der Vertriebssteuerung der Erste Bank, Peter Bosek, ortet auch eine deutlich verstärkte Nachfrage nach Wohnbauanleihen: Diese Anlageform hat ihr Volumen in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 22,9 auf 79,3 Mill. Euro gesteigert. Erste Bank und Sparkassen setzen derzeit verstärkt auf alternative Formen des Sparbuches. Dazu gehört die ProfitCard und in weiterer Folge auch ein Multifunktionskonto, das bis zu vier Giro- und Sparkonten auf einer Karte vereinigt, auf die Kunden unter einem einheitlichen Pin-Code zugreifen können. Bis Jahresende bietet die Erste alle ihre Bausparverträge zu mit einer Verzinsung von 4,5 Prozent an, dazu kommt noch die staatliche Prämie in derselben Höhe. (APA)