EU-Sonderbeauftragter Paddy Ashdown spricht sich für mehr Druck auf Reformen im Balkan aus
Redaktion
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Brüssel - Der EU-Sonderbeauftragte für Bosnien und
Herzegowina, Paddy Ashdown, hat die internationale Gemeinschaft zu
stärkerem Druck auf Reformen in dem Balkanland aufgefordert. "Die
Devise muss sein: Ihr reformiert, und wir geben die notwendige
Unterstützung, vor allem die finanziellen Ressourcen", sagte der
irische Politiker am Mittwoch nach einem Gespräch mit Repräsentanten
der Europäischen Union und der NATO in Brüssel. "Wir müssen mehr
Muskeln zeigen. Unsere Unterstützung muss fest an die erzielten
Fortschritte gekoppelt werden", sagte Ashdown den Botschaftern von EU
und NATO bei einem gemeinsamen Treffen.
Scharfe Kritik an Ersatzteillieferungen an den Irak
Scharf kritisierte er die Lieferungen militärischer Ersatzteile
aus der serbischen Teilrepublik Bosniens an den Irak. Ashdown
forderte eine öffentliche Untersuchung, an deren Ende die politisch
Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssten. Aus einer
Fabrik im serbischen Teil Bosniens waren Flugzeug-Ersatzteile über
eine jugoslawische Firma unter Umgehung des UNO-Embargos nach Bagdad
geliefert worden. Der bosnisch-serbische Verteidigungsminister
Slobodan Milic und Armeebefehlhaber General Novica Simic sind
deswegen bereits zurückgetreten.
Aufruf an Serben zu inneren Reformen
Ashdown, der nicht nur die EU, sondern die gesamte internationale
Gemeinschaft in Bosnien-Herzegowina vertritt, rief die bosnischen
Serben zur Besinnung auf. Sie könnten nicht so zu tun, als könnten
sie ohne innere Reformen ein Partner der Atlantischen Allianz werden.
Es sei aussichtslos für sie zu glauben, im derzeitigen Zustand am
NATO-Programm "Partnerschaft für den Frieden" teilzunehmen zu können.
Ashdown forderte von der NATO, auf militärischen Reformen in Bosnien-
Herzegowina zu bestehen. (APA/dpa)
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