Afghanischer Präsident will Abgesandte nach Guantanamo schicken
Karsai empfing drei von den USA freigelassene Landsleute
Redaktion
,
Kabul - Der afghanische Präsident Hamid Karsai will
Abgesandte in das US-Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba
schicken. Dort halten die USA Gefangene fest, die verdächtigt werden,
Kontakte zum Terrornetzwerk El Kaida oder der Taliban-Führung gehabt
zu haben. Karsai wolle wissen, ob die dort einsitzenden Afghanen
Verbrecher oder Unschuldige seien, sagte sein Sprecher Fasil Akbar am
Donnerstag in Kabul.
Karsai war am Mittwoch mit drei Männern zusammengetroffen, die von
den USA freigelassen worden waren. "Die amerikanischen Soldaten
hatten es eilig, als sie nach Afghanistan kamen", sagte Akbar.
Deshalb hätten sie Verdächtige nach Hinweisen aus der Bevölkerung
festgenommen. Diese Verdächtigungen seien aber möglicherweise
unbegründet gewesen, weil Leute einander schaden wollten, fügte Akbar
hinzu.
Die USA hatten am Montag die Freilassung von drei Afghanen und
einem Pakistani bestätigt. Diese hätten keine Verbindung zum
Terrornetzwerk El Kaida oder zu den Taliban gehabt, hieß es von
Seiten der USA. Die Männer wurden in ihre Heimatländer abgeschoben.
Nach Angaben der "New York Times" haben die Afghanen über lange
Tage in glühender Hitze und Isolation auf Kuba berichtet. Sie seien
aber nicht gefoltert worden. Karsai hatte die drei Afghanen am
Mittwoch zu einem Essen eingeladen. (APA/dpa)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.