Zeit
Vatikan öffnet Archive aus den 20ern und 30ern
Alle Akten der Berliner Nuntiatur von 1922 bis 1939 sollen zugänglich gemacht werden
Rom - Der Vatikan will alle Akten der Berliner Nuntiatur
von 1922 bis 1939 zugänglich machen. In dieser Zeit war der Kardinal
Eugenio Pacelli, der 1939 zum Papst Pius XII. gewählt wurde, Nuntius
in Deutschland. Die Dokumente könnten ab Jänner kommenden Jahres
eingesehen werden, kündigte der für die vatikanische Bibliothek
zuständige Kardinal Jorge Maria Mejia am Dienstag auf einer
Pressekonferenz an. Pius XII. wird von vielen Historikern vorgeworfen, seit seiner
Zeit in Deutschland dem Nationalsozialismus wohlwollend begegnet zu
sein. Der Vatikan weist hingegen diese Vorwürfe zurück und hat ein
Verfahren zur Seligsprechung von Pius XII. eingeleitet. Die
Seligsprechung ist die Vorstufe zur Heiligsprechung.
Papst Johannes Paul II. hatte im Februar alle Dokumente aus der
Zeit des Pontifikats von Pius XI. (1922-1939) zur Veröffentlichung
freigegeben. Die Sichtung und Katalogisierung aller Dokumente aus
dieser Zeit könnten nicht vor 2005 abgeschlossen werden, betonte
Kardinal Mejia. Alle vatikanischen Dokumente ab 1939 bleiben weiter
unzugänglich. (APA/dpa)