Europa
Für GIA-Terroristen wird "lebenslang" gefordert
Sieben Jahre nach den Pariser Terroranschlägen wird für Mittwoch Urteil des Schwurgerichtes erwartet
Paris - Sieben Jahre nach den Terroranschlägen in Paris
hat die Staatsanwaltschaft am Dienstag lebenslange Haft für zwei
algerische Islamisten gefordert. Trotz fehlender Geständnisse hielt
der Anklagevertreter die Schuld von Boualem Bensaid und Smain Ait Ali
Belkacem für erwiesen. Das Urteil des Schwurgerichts wurde für
Mittwochabend erwartet. Die beiden 34-Jährigen, die sich zur
Bewaffneten Islamischen Gruppe (GIA) bekennen, müssen sich wegen drei
der sechs Bombenenattentate im Sommer 1995 verantworten. Damals kamen
acht Menschen ums Leben, mehr als 200 wurden verletzt.22-jährige Sicherheitsverwahrung beantragt
Die Staatsanwaltschaft beantragte zudem eine 22-jährige
Sicherheitsverwahrung für die Angeklagten, die bereits wegen
Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und anderer
Anschläge verurteilt sind. Bensaid soll die Anschläge koordiniert und
den blutigsten Terrorakt in der S-Bahn-Station (RER) Saint Michel mit
acht Toten und 150 Verletzten sowie einen weiteren Anschlag selbst
verübt haben. Belkacem musste sich wegen eines Attentats im
RER-Bahnhof Musee d'Orsay im Oktober 1995 vor Gericht verantworten.
Dort verletzte die Explosion eines selbst gebastelten Sprengsatzes 27
Menschen. Beide Angeklagte haben vor Gericht erklärt, an den
Anschlägen nicht beteiligt gewesen zu sein. (APA/AP)