Europa
"Rat der Präsidenten" von Litauen und Ukraine
Kutschma bestreitet Vorwürfe, Ukraine habe Irak mit Radarsystemen versorgt
Vilnius - Die Präsidenten Litauens und der Ukraine haben
in Vilnius ein Abkommen zu einem ständigen "Rat der Präsidenten"
unterschrieben. In dem neuen Gremium wollen die Staatsoberhäupter
regelmäßig bilaterale und regionale Fragen diskutieren, erklärte der
litauische Präsident Valdas Adamkus am Dienstag anschließend vor
Journalisten. Sein international umstrittener ukrainischer
Amtskollege Leonid Kutschma sprach von "einem wichtigen Instrument,
das Verständnis der Entwicklungen zu verbessern".Experten zur Klärung der Vorwürfe geladen
Kutschma bestritt erneut Vorwürfe, die Ukraine habe den Irak mit
Radarsystemen versorgt. "Solche Verkäufe waren nicht möglich und
haben nicht stattgefunden", sagte Kutschma und verwies darauf, dass
sein Land internationale Experten zur Klärung eingeladen habe.
Strategisches Ziel der Ukraine sei die Integration in die EU und
NATO.
Litauen als "EU-Integrations-Anwalt" der Ukraine
Adamkus versicherte dazu Litauens Bereitschaft, "der beste
Unterstützer und Anwalt für die Europa-Integration der Ukraine zu
werden". Die Regierungschefs der EU-Länder vermeiden seit geraumer
Zeit Treffen mit Kutschma, nachdem es in der Ukraine zu bisher
ungeklärten Menschenrechtsverletzungen gekommen war und die
Opposition regelmäßig Massendemonstrationen abhält. Litauen soll 2004
Mitglied der EU werden.(APA/dpa)