Eine grüne Info-Broschüre erzürnt die FPÖ

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Wien - Eine Broschüre der Wiener Grünen erregt den Unmut der FPÖ. In dem Prospekt würden Argumente für die Legalisierung von Cannabis sowie eine Anleitung zum Rollen eines Joint angeführt. Die FPÖ werde daher nun eine Strafanzeige gegen den Grünen Klub im Wiener Rathaus wegen Anstiftung zum Drogenkonsum einbringen, wie der Wiener FP-Spitzenkandidat Verteidigungsminister Herbert Scheibner am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Sicherheitssprecherin Helene Partik-Pable mitteilte. "Hier hört sich der Spaß auf", so Scheibner. In der Broschüre werde der Konsum von Drogen verharmlost und gleichzeitig für Cannabis geworben. Es werde suggeriert, dass Cannabis etwa ungefährliches sei, ist Scheibner erbost. Studien würden dagegen belegen, dass Cannabis sehr wohl eine Einstiegsdroge sei. Es sei "verantwortungslos", wenn man dieses Thema im Wahlkampf missbrauche. Vor sieben Jahren hätten noch 30 Prozent der Jugendlichen Haschisch für ungefährlich gehalten, inzwischen seien es schon 60 Prozent. "Diese Zahlen sind für uns äußerst bedenklich". Nötig sei nicht eine Politik der Verharmlosung sondern der Aufklärung, betont Scheibner. Mit der Anzeige setze man sich gegen diese "Verharmlosung" aber zur Wehr. Die FPÖ sei für eine "drogenfreie Gesellschaft", bekräftigt Partik-Pable. Es sei "bedenklich", dass sich "Exponenten von linken Parteien" immer wieder für die Freigabe weicher Drogen aussprechen würden. Man habe schon die beiden Drogen Alkohol und Zigaretten, man brauche nicht noch mehr Probleme durch die Freigabe einer weiteren. Die Broschüre der Grünen ist für Partik-Pable "schockierend". Die FPÖ appelliere daher an die Grünen sich auf die "Werte der Moral zu besinnen und die Jugendlichen nicht in eine Situation zu bringen, mit der sie sehr schwer fertig werden". Grüne: Vorwurf lächerlich Die Grüne Gemeinderätin Susanne Jerusalem hat die Vorwürfe der FPÖ im Zusammenhang mit dem Cannabisfolder der Grünen als "lächerlich" zurückgewiesen. "Was soll an Aufklärung strafbar sein?", fragt sich Jerusalem in einer Aussendung. Nicht Aufklärung führe zu einer Steigerung des Konsums. Vielmehr sei zu befürchten, dass "Dämonisierung a la FPÖ" die Jugendlichen neugierig mache und damit ein Probierverhalten auslöse. (APA)