Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/GINDL

Der Wahlkampf hinterlässt auf den Straßen seine sichtbaren Spuren. Plakatständer behindern Fußgänger, Eltern mit Kinderwägen und Rollstuhlfahrer, kritisierte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in einer Aussendung. Der VCÖ erwarte sich von den Parteien, dass die Straßenverkehrsordnung eingehalten wird.

"Hindernis-Parcours"

"Viele Plakatständer sind leider an Stellen angebracht, wo sie Fußgänger behindern. Vor allem Eltern mit Kinderwägen sowie Rollstuhlfahrende sind die Leidtragenden", erklärte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Dabei sei die gesetzliche Regelung klar: In der Straßenverkehrsordnung ist im Paragraf 83 festgehalten, dass Gegenstände den Fußgängerverkehr auf Gehsteigen und Straßenbanketten nicht behindern dürfen, hieß es. "Dennoch hat man auf manchen Gehsteigen als Fußgänger das Gefühl, auf einen Hindernis-Parcours zu sein", kritisierte Gratzer.

Ampel "umzingelt"

Als bisher "dümmste Aktion" bezeichnete der VCÖ-Sprecher, dass ein Aufstellungstrupp (offenbar "Schwarze Schafe" der Branche, Anm.) in Wien-Alsergrund am Julius-Tandler-Platz und auf der Kreuzung Alserstraße/Spitalgasse vier akustische Ampeln mit Plakatständern "regelrecht umzingelt" habe. "Es ist erschreckend, dass es noch immer so viel Ignoranz gegenüber sehbehinderten Verkehrsteilnehmern gibt. Die Politik sollte die zahlreichen Mobilitätsbarrieren abbauen und nicht, wie jetzt im Wahlkampf passiert, noch weitere errichten", kritisierte Gratzer.

Behinderung vor allem für Kinder

Auch aus Verkehrssicherheitsgründen seien vielerorts Plakatständer fehl am Platz, betonte der VCÖ. Bei Straßenübergängen würden Plakatständer die Sicht verstellen. Besonders Kinder könnten zu spät gesehen werden. Der Verkehrsclub appellierte an die Parteien, im Interesse der Sicherheit und der Gesundheit der Bevölkerung bei der Plakatständerwerbung mehr Zurückhaltung zu zeigen. Plakatständer sollten nur dort stehen, wo sie den Verkehr nicht behindern, forderte der VCÖ.

Der Bevölkerung empfahl der Verkehrsclub, dem zuständigen Gemeindeamt oder in Wien dem Bürgerdienst den Hinweis zu geben, wo Plakatständer im Weg seien. "Der Bürgerdienst der Stadt Wien reagiert auf Hinweise sehr rasch und ist um die Beseitigung der Hindernisse bemüht", so Gratzer. (APA)