Auch österreichische Importtochter muss sparen - Mitwagengeschäft wird zurückgeschraubt - Personalabbau angekündigt
Redaktion
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Wien - Die heimischen Fiat-
Händler sind wegen der Nachrichten aus Italien - 8100 Jobs
werden abgebaut, zwei Autowerke geschlossen - extrem
verunsichert, sagte der Geschäftsführer der Wiener Importniederlassung des Turiner
Konzerns, Stephan Winkelmann, im STANDARD-Gespräch.
Vor allem, weil Kunden zu
fragen beginnen: "Wie lange
gibt es euch noch?"
Im Gegensatz zu anderen
europäischen Märkten sei die
Verkaufssituation in Österreich aber gar nicht so
schlecht, sagte Winkelmann.
Bis September lag der Neuzulassungsanteil der Marke Fiat
bei vier Prozent (nach 4,3 im
Vorjahr). Im Oktober sei die
Zahl der Kundenabschlüsse
aller drei Marken (Fiat, Alfa,
Lancia) um 50 Prozent im Vergleich zum Oktober des Vorjahres angestiegen.
Trotzdem: Der Konzern
müsse auch in Österreich sparen. Das hat vor allem zwei
Konsequenzen, erklärte Winkelmann. Erstens werde man
sich aus ertragsschwachen
Geschäften raushalten und
weniger auf die Stückzahlen
schauen, die nur schönere
Statistiken brächten. Daher
haben sich Fiat und Alfa aus
dem Verkauf an Mietwagenfirmen - "ein Kampfgeschäft"
- um ein Drittel zurück genommen. Hier seien die von
den Autovermietern verlangten Rabatte zu hoch gewesen.
Die margenstärkeren Firmenflottengeschäfte hingegen
werde man forcieren.
Zweitens: Ohne Personalabbau werde es auch in Österreich nicht gehen, sagte Winkelmann, genaue Zahlen
nannte er aber nicht. Wenn
Jobs verloren gehen, dann im
"Back-Office". Fiat Österreich
hat knapp 80 Beschäftigte.
"Wir sind jetzt schon nicht
mehr schlank, sondern ein
Skelett", so der in Italien ausgebildete Deutsche, seit Mitte
2001 an der heimischen Fiat-
Spitze. Eine Zusammenlegung des Vertriebs mit Opel
Austria stehe - derzeit - nicht
auf dem Programm. Die Konzerne General Motors (Opel)
und Fiat Auto sind kapitalmäßig verschränkt und kooperieren in der Produktion.
Für ein weiteres Problem
von Fiat, Alfa und Lancia in
Österreich sei schon bald eine
Lösung zu erwarten: Für den
wichtigen Raum Wien Süd -
die Bezirke Mödling, Liesing,
Favoriten - steht man knapp
vor dem Vertragsabschluss
mit einem neuen Händler.
Zuvor hatte die Autohandelsfirma Denzel den Vertrag.(Leo Szemeliker/DER STANDARD, Printausgabe, 29.9.2002)
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