Berlin - Die designierte nordrhein-westfälische FDP-Vorsitzende Ulrike Flach ist früher als bisher bekannt vom inzwischen zurückgetretenen Landeschef Jürgen Möllemann über dessen geplantes antiisraelisches Flugblatt informiert worden. Möllemann habe sie und Landesschatzmeister Andreas Reichel am 11. September bei einer Wahlkampfveranstaltung gefragt, was sie von einem weiteren Nahost-Flugblatt hielten, sagte Flach Dienstag in Berlin und bestätigte damit verschiedene Medienberichte. Flach betonte aber, sie sei nicht aktiv an der Planung beteiligt gewesen und habe auch nichts von der Finanzierung des Flyers gewusst. Reichel und sie hätten Möllemann von seinem Plan abgeraten und den Eindruck gehabt, dass dieser dazu auch noch Kontakt mit dem Bundesvorstand aufnehmen wolle, sagte die FDP-Politikerin. In Wirklichkeit sei der Flyer aber schon auf dem Transportweg gewesen. Flach informierte nach eigener Darstellung nicht sofort die Berliner Parteispitze und FDP-Chef Guido Westerwelle über das Gespräch mit Möllemann. Dies habe sie erst getan, als sie gemerkt habe, wie die Sache wirklich laufe, sagte Flach. Sie warf Möllemann in diesem Zusammenhang vor, er habe auf diese Weise versucht, sie in die Sache hereinzuziehen. Innerhalb der FDP habe sie nie einen Hehl aus dem Gespräch mit Möllemann am 11. September gemacht. Öffentlich wurde dies aber erst jetzt.(APA)