Frauenpolitik kommt bei den Grünen im Wahlprogramm vor Familienpolitik. Die Begründung: "Frauen verdienen noch immer ein Drittel weniger als Männer, haben geringere Karrierechancen und tragen den überwiegenden Anteil der Haushalts- sowie der Betreuungsarbeit. Eine moderne Gesellschaft kann es sich nicht leisten, 52 Prozent der Bevölkerung zu diskriminieren." Daher sollen frauenspezifische Aus- und Weiterbildungsprogramme erreichen, dass jede Frau, die berufstätig sein will, einen guten Arbeitsplatz bei gerechter Bezahlung findet. Um Betriebe zu ermuntern, Frauen nicht zu diskriminieren, sind einerseits Frauenförderprogramme vorgesehen und anderseits öffentliche Aufträge an die Frauenförderpläne gebunden. Auch Parteien sollen nur gefördert werden, wenn sie die Geschlechter gerecht repräsentieren. Darauf soll nicht zuletzt eine eigenständige Frauenministerin achten. Das Karenzkonto soll Flexibilität für Eltern garantieren. Sie sollen zwischen kurzer Kinderpause mit mehr Betreuungsgeld und längerer Pause mit weniger Betreuungsgeld wählen können. Dazu wird der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen versprochen. (DER STANDARD, Printausgabe 28.10.2002)