Bühne
Hühnerschlachtung in Theater verhindert
Tierschützer besetzten Bühne während des Stücks "Zwei Hühner werden geschlachtet"
Würzburg - Mit einer Besetzung der Bühne haben am
Samstagabend Tierschützer die Schlachtung von zwei Hühnern während
einer Vorstellung der Würzburger "Werkstattbühne" verhindert. Die
Tierschützer hätten sich demonstrativ in den Hühnerkäfig gesetzt,
berichtete Theaterchef Wolfgang Schulz. Das Stück wurde daraufhin unterbrochen, die Tierschützer wurden
des Hauses verwiesen. Die Tötung der Tiere ist Teil der Inszenierung
des Stücks "Zwei Hühner werden geschlachtet".
Erklärung verlesen
Statt zum Schlachtmesser zu greifen, verlasen die Schauspieler am
Ende des Stücks eine Erklärung. Darin heißt es, die Theaterleute
seien klug genug, "nicht ins offene Messer zu rennen". Man habe nicht
die von der Staatsanwaltschaft angedrohte Strafe von 1.000 Euro
riskieren wollen, erläuterte Theaterchef Wolfgang Schulz. An der
Absicht, zwei Hühner am Ende des 70-Minuten-Stücks zu schlachten,
halte man unverändert fest.
48 Hühner sind zu viel
Die angekündigte Tötung von Hühnern während der Theateraufführung
hatte am Freitag die Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen. Die
Behörde halte dies für eine Straftat und werde gegebenenfalls
ermitteln, hatte der Leitende Oberstaatsanwalt Clemens Lückemann am
Freitag mitgeteilt.
Nach Lückemanns Angaben sind insgesamt 24 Aufführungen geplant.
Somit würden 48 Hühner geschlachtet. Diese Art von sinnloser Tötung
von Tieren sei auch nicht durch das Grundrecht auf Kunstfreiheit
gedeckt. (APA/dpa)