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Emilia Predova-Uzunov

Foto :APA/privat
Die Österreicherin Emilia Predova-Uzunov, die sich während des Moskauer Geiseldramas in der Gewalt der Terroristen befunden hatte, ist tot. Dies teilte der österreichische Botschafter Franz Cede am Sonntagnachmittag in Moskau mit. Cede drückte sein Bedauern darüber aus, dass Predova-Uzova an den Folgen des Gaseinsatzes nach der Befreiungsaktion durch russische Sicherheitskräfte verstorben sei. Arzt des Innenministeriums fand Leiche Die Leiche von Predova-Uzunov ist von einem Arzt des Wiener Innenministeriums in einem Moskauer Leichenschauhaus gefunden worden. Nach Angaben des österreichischen Gesandten Georg Heindl wurde die 43-Jährige in der "Leichenhalle 9" von Dr. Reinhard Fous und zwei engen Bekannten der Frau identifiziert. Die Todesursache war offiziell noch nicht bekannt. "Ein Tod durch das Gas ist aber nicht ausgeschlossen", sagte Heindl. Todesursache wird am Montag bekanntgegeben Eine offizielle Bestätigung der Todesursache von Emilia Predova-Uzunov wird es Montag Vormittag geben. Das erklärte eine Arbeitskollegin der 43-jährigen österreichischen Geschäftsfrau, die beim Geiseldrama in Moskau ums Leben gekommen war, Sonntag Abend. Den russischen Behörden sei offenbar aber bekannt, woran Predova-Uzunov konkret ums Leben kam. Irina K. hatte Predova-Uzunov am Nachmittag gemeinsam mit Dr. Reinhard Fous, einem Arzt des Wiener Innenministeriums, in der Leichenhalle einer Moskauer Klinik identifiziert. "Wir haben mit einem Vertreter alle Kliniken der Stadt durchforstet", erzählt Irina K., "und sie nirgends gefunden. Rein zufällig hat ein Polizist gesagt, schaut doch noch in die Klinik Nummer 70. Dort wurde uns mitgeteilt, dass ständig Leichen gebracht werden. Es war 15 Minuten vor 15.00 Uhr. Für 15.00 Uhr wurde uns versprochen, dass Fotos von den Leichen veröffentlicht werden. Anhand der gezeigten Fotos äußerten Irina K. die Vermutung, dass es sich bei einer Person um Predova-Uzunov handeln könnte. "Dann wurde Emilia herausgebracht und wir haben sie eindeutig erkannt." Die amtliche Identifizierung erfolgte auch anhand besonderer Merkmale der Toten (zwei Kaiserschnitte, eine Blinddarmoperation), die den Botschafts-Mitarbeitern vom Ehemann mitgeteilt worden waren. Die Todesursache war möglicherweise das Gas selbst. Manche der Toten dürften aber auch beim Transport an ihrem Erbrochenen erstickt sein, so Irina K. "Nach dem Einsatz des Gases waren 350 Rettungswagen vor dem Theater. Andere Opfer wurden aber in Busse gelegt. Bewusstlosen ist dann vielleicht die Zunge herausgefallen und sie sind an den Brechmassen erstickt. Ich weiß es aber nicht genau." Gas ungleichmäßig verteilt? Etwas seltsam mutet den Angehörigen und Bekannten der Toten an, dass andere Personen, die im Theater im Umkreis von Emilia Predova-Uzunov saßen, sehr wohl mit dem Leben davon gekommen sind. "Emilia ist mit der Vertreterin unserer Firma in Kiew oben in der Belle Etage gesessen. Der Vertreterin ist nichts passiert. Sie ist schon wieder bei vollem Bewusstsein. Offenbar ist die Frage, wie gleichmäßig das Gas verteilt war. So viel ich weiß, hat Emilia auch keine chronischen Krankheiten gehabt. Kein Asthma zum Beispiel." Die Verwirrung um die Informationen, dass Emilia Predova-Uzumov noch am Leben sei, könne auch daher stammen, dass es seitens der russischen Behörden geheißen habe, es seien "keine ausländischen Geiseln erschossen" worden. "Aber das war sicher sehr schwer, weil manche Leute haben keine Papiere gehabt und es sind ja alle abtransportiert worden. Der Ehemann der Toten befand sich Sonntag Abend in Obhut der österreichischen Botschaft in Moskau. "Man kümmert sich wirklich sehr um ihn. Ich hätte das in dieser Form nicht erwartet." Irina K. ist Mitarbeiterin des Handelsunternehmens "Unexim" in Wien-Hütteldorf. Dieses wurde von Emilia Predova-Uzunov gemeinsam mit ihrem Mann Dimiter geführt. Die gebürtige Bulgarin hielt sich oft geschäftlich in Moskau auf und wollte dort eine Verkaufsmesse besuchen. Die Mutter von zwei Töchtern, Sonja (15) und Ivana (11), lebte schon seit mehreren Jahren in Österreich.(APA)